
Ich habe jede Menge Audio-Gear, mehr als genug Headsets, aber wenn es auf guten Klang ankommt, dann benutze ich diese Kombination:
- Das Shure MV7 ist das für mich ideale Mikrofon. Man kann es per USB anschließen, und das würde die nächste Komponente unnötig machen, aber bei mir ist es per analogem XLR-Kabel angeschlossen. Alternativ würde ich ein Shure SM58 nutzen. Beides sind dynamische Mikrofone, die man aus kurzer Distanz bespricht und die weniger Umgebungsgeräusche als Kondensatormikrofone aufzeichnen. Den serienmäßigen Popschutz habe ich gegen den Shure RK345 des Shure SM7B ersetzt.
- Das Elgato Wave XLR ist mein Audiointerface. Daran angeschlossen sind das Shure-Mikrofon und ein Kopfhörer, hier ein Marshall Major IV, weil er so saubequem ist. Alternativ könnte ich auch drahtlose Earbuds direkt vom PC befeuern, hätte dann aber eine digital bedingte Latenz beim Monitoring meiner eigenen Stimme. Und das vermeide ich bei diesem Setup. Ich höre mich selbst stets perfekt und kann damit meine Stimme besser anpassen. Das passiert direkt im Wave XLR, bevor das Signal im PC weiterverarbeitet wird.
- Mit dem Elgato Wave XLR kommt ein Software-Mischpult. Das Elgato Wave Link läuft nur, wenn man ein Wave-Gerät anschließt. Das ist der Kopierschutz. Neben dem Mikrofon habe ich vier weitere Soundquellen definiert: Music, Youtube, Clubhouse, System. Ein weiterer Kanal ist frei. Hier steckt die eigentliche Power dieses Setups. Für jeden Kanal kann ich aussteuern, wie laut ich das Signal auf dem Monitor (mein Kopfhörer) und dem Mix ausgebe. Im Kanal Clubhouse, der auch für Teams, Zoom & Co steht, will ich das empfangene Signal hören, aber nicht wieder rausschicken. Systemtöne will ich nur mit halber Lautstärke hören, aber nicht in mein Meeting schicken.

Jeder Kanal kann über standardisierte Plugins verändert werden. Hier nutze ich Elgato Noise Removal, Elgato EQ und LoudMax. Das erste Plugin entfernt Störgeräusche, das zweite passt Frequenzgänge an, das dritte komprimiert den Sound. Leises wird lauter, Lautes wird am Übersteuern gehindert. Das ist ein unfairer Vorteil gegenüber anderen Sprechern. 🙂

Bin ich wunschlos glücklich? Nein. Mir fehlen zwei Dinge:
- Autoducking, das den Musikkanal automatisch leiser macht, wenn ich spreche, und dann den Pegel wieder anhebt.
- Wave Link überlebt den Sleep Modus meines Microsoft Surface nicht. Wenn der Rechner morgens aufwacht, scheint alles zu funktionieren, aber Monitor und Stream Mix liefern nur den Pegel 0.
Das zweite Problem kann nur Elgato lösen und laut Release Notes haben sie es auch schon, aber bei mir tritt der Fehler “seit immer” auf. Das erste Problem ließe sich mit einem Elgato Streamdeck lösen, aber das habe ich nicht in meinem Arsenal. So greife ich halt mit der Maus nach dem Software-Mischpult, das auf einem eigenen Desktop liegt. Das ist viel fehlerträchtiger als ein einfacher Knopfdruck. Falls Elgato das liest: Es ist höchst unwahrscheinlich, dass ich den Kanal auf dem Mischpult neu anordnen will. wenn ich dicht neben den Regler greife.
Wer sich nun ein Wave XLR anschaffen will, sei auf zwei Einsparmöglichkeiten hingewiesen:
- Elgato hat ein eigenes dynamisches Mikro im Angebot, das ich nicht getestet habe.
- Das Shure MV7 gibt es auch als Shure MV7X, das sich ausschließlich per XLR anschließen lässt. Man spart 100 Eur aber verbaut sich die USB-Option.
Warum Wave XLR, wenn ich auch leistungsfähigere Interfaces mit mehr Kanälen habe? Einfache Bedienung mit nur einem Knopf und eine Mute-Taste. Das braucht man!
Was bringt der ganze Aufwand? Kopfhörer auf: