Aurvana Ace (2): Ein Gruß aus der Zukunft

TWS (True Wireless Stereo) Earbuds gibt es mittlerweile wie Sand am Meer. Und dennoch sticht immer mal wieder ein Produkt hervor aus der Masse. Zum Beispiel die Aurvana Ace von Creative, die es in zwei eng verwandten Versionen gibt. Aber bevor ich ins Detail gehe, will ich meinen allerersten Eindruck schildern.

Los ging es mit den Ace 2: Stabile Stülpschachtel, zwei Aufkleber durchtrennt, drinnen dann ein handschmeichlerisches Case, ein kurzes Ladekabel USB-A auf USB-C und zwei Extra-Sets von Eargels. Das Case ist halb transparent, man erkennt bereits das gold-schimmernde Innengehäuse. Und beim Öffnen macht es dann BLING. Das wirkt entweder wie für Trump geschaffen oder es erzeugt einen “Haben-Wollen” Effekt. Vielleicht auch beides. Earbuds von Schutzfolie befreit und in die Ohren gesetzt. Sie sind bereits im Pairing Mode, aber müssen dann in den Einstellungen von Hand verbunden werden. iPhone, Android, Windows, keines erkennt automatisch die neuen Earbuds. Danach wie immer die passende App installiert, das geschieht ebenfalls nicht automatisch. Sobald man das Produkt hinzufügt, erkennt die App ein Update, hier von 1.6.x auf 2.7.x. Der Update geht fix und dann das erste Klangerlebnis.

HOLY MOLY!

Ich wusste, was mich erwartet, aber der Flash kam trotzdem. Luftig leicht, transparent, beschwingt spielen die Höhen auf, warm die Mitten und darunter liegt ein satter Bass. Dieser an sich perfekte Klang soll sich noch verschlechtern, wenn ich die Einstellungen durchprobiere. Das weiß ich aber noch nicht. An dieser Stelle sind die Earbuds bereits “gekauft”.

Creative Aurvana Ace 2

Woher kommt dieser überzeugende Klang? Beide Aurvana Ace haben eine technische Neuerung: xMEMS-Treiber. Normalerweise werden Töne über eine Kombination von Spule und Magnet erzeugt, während beim MEMS alles auf einem Chip integriert ist. Bisher kennt man die Technik von den winzigen Headset-Mikrofonen und anderen Sensoren. Hier aber wird die Oberfläche nicht angeregt sondern aktiv bewegt und versetzt Luft in Schwingungen. Das funktioniert nur mit wenig Luft und hohen Frequenzen, dafür aber mit hoher Präzision. Für tiefe Töne haben die Aurvana Ace einen zusätzlichen 10 mm großen Treiber.

xMEMS vor dem klassischen Treiber

Bequem sind sie durch die ovalen Passstücke für die Ohren, von denen Creative nur drei Paare liefert. Ich habe durchschnittliche Ohren, wodurch mir bereits die mittleren bestens passen.

Ein bisschen in die Zukunft greifen die Aurvana Ace auch durch den Bluetooth 5.3 Chipset mit Unterstützung für Bluetooth LE Audio und den LC3 Codec. Da ich noch keine Geräte haben, die das nutzen, kann ich das nur weitererzählen, aber nicht testen.

Creative Aurvana Ace

Da ich mit den Ace2 begonnen habe, konnte ich sofort einen Unterschied wahrnehmen, als ich danach die “normalen” Ace getestet habe. Ace 2 hat Adaptive ANC, während Ace nur ein vom Anwender in drei Stufen schaltbares ANC hat. Und das macht sich in der Basswiedergabe bemerkbar. Generell habe ich mit ANC einen besseren Klang als ohne oder mit eingeschalteter Transparenz.

Ace und Ace2 haben unterschiedliche Chipsets. Ace2 hat zusätzlich zu SBC, aptX und AAC noch die “Qualcomm Sound” mit aptX Lossless. Ich habe beide Geräte mit AAC an ThinkPad und iPhone und mit aptX an Android getestet. Ich höre nur einen Unterschied beim ANC. Das erreicht nicht das Niveau von AirPods Pro oder anderen Geräten der 300 Euro-Klasse, aber ist für mich vollkommen ausreichend.

Die Bedienung mit Touchpads ist problemlos, weil einzelne Taps nicht zählen. es gibt dur 2x, 3x und long press. Die Smartphone App hat einen Equalizer mit unzähligen Presets, die ich nicht benötige. Zwei Dinge fehlen mir: Ein Tragesensor für Auto-Start/Stop und einen Side Tone, der mir in Telefonaten meine eigene Stimme hörbarer macht.

Für die Aurvana Ace gibt es aktuell (22.2.24) einen 20% Coupon, der den Preis an der Kasse reduziert. Damit landen die Ace damit auf zwei Drittel der Ace 2, was mir eine Empfehlung wert ist. (#reklame)