Hybride Meetings werden schwierig

Microsoft hat in München einen Raum für hybride Veranstaltungen gebaut. Heute war die erste öffentliche Veranstaltung und ich habe da mal reingeschaut. Erster Eindruck:

  • Im Saal saßen verstreut ein paar Menschen und online waren mehr als 100 durchgehend dabei.
  • Mit einer Kamera eine Bühne zu erfassen ist so unglaublich viel schlechter als ein Online-Meeting, bei dem jeder ein eigenes Fenster und eine eigene Kamera hat.
  • Mit einer schnell bewegenden Kamera automatisch jemanden auf der Bühne erfassen zu wollen, erzeugt mehr Übelkeit als eine Schiffsschaukel.
  • Die weit überwiegende Zahl der Teilnehmer will nicht gesehen werden.

Das Ganze war eine Frontalveranstaltung, die man besser als dichtes Video produziert hätte. Das könnte sich jeder auf Youtube anschauen. Fragen per Chat kann man auch über Kommentare zu so einem Video abhandeln.

Apple hat ja erst diese Woche vor Publikum ein vorproduziertes Video abgespielt. Das war ein Rückschritt. Ein Fortschritt wäre ein Format, wo man in jedem Segment noch mal ein Deep Dive ansteuern kann.

Viel spannender finde ich die Frage, wie man echte Meetings hybrid organisiert. Diese Sitzanordnung ist definitiv inklusiver als ein langer Tisch mit Bildschirm und Kamera am Ende.

Aktuell bin ich mir aber ziemlich sicher, dass ich lieber remote als in diesem Raum wäre. Allein schon, weil ich mir den Weg sparen kann.

4 thoughts on “Hybride Meetings werden schwierig”

  1. Ich finde auch, dass ein Videomeeting inzwischen oft einfacher für alle ist, vor allem wenn man die Leute gut kennt. Dann muss man auch nicht erst herausfinden, ob jemand von zuhause arbeitet oder 50 Meter weiter im gleichen Büro sitzt.

    Was die Tischform in Besprechungsräumen angeht: Gebe Dir Recht, Volker, dass ein langer rechteckiger Tisch für Videokonferenzen schlecht ist. Die Nierenform oben ist aber unpraktisch für klassische Meetings ohne Video. Wir haben in vielen Besprechungsräumen inzwischen runde Tische, an denen man sich sowohl klassisch gegenüber sitzen kann als auch auf einer Seite mit dem Gesicht zum Bildschirm gruppieren kann. Klingt banal, macht aber einen großen Unterschied.

  2. Spannend fände ich mal wie das Videobild für die Remote-Teilnehmer aussieht… also wie die Remote-Leute die Leute am Tisch sehen.

  3. Das entspricht auch meiner Erfahrung, hybrid ist irgendwie immer eine Zweiklassen-Gesellschaft.
    Die Möblierung auf dem Bild ist sicher gut für eine Sitzungszimmer dedizierte für hybride Meetings, aber auch in reinen Präsenzmeetings sehe ich immer häufiger ohnehin eher (sehr langegezogene) ovale Tische, da man dann auch die Leute auf der gleichen Seite besser anschauen kann. Das würde dann im Prinzip darauf hinauslaufen, dass man in hybriden Meetings an einer der langen (konvexen) Tischkanten sitzt und gegenüber an der Wand ist das Video.

  4. Meiner Meinung nach klappt Hybrid nicht; alle Teilnehmer benötigen ein eigenes Videobild + Ton. Also im Prinzip remote-only.

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