Wenig Interesse an Social Audio

LinkedIn hat vor wenigen Wochen LinkedIn Audio aus dem Betatest entlassen. Nun kann jeder Audio-Konferenzen veranstalten. Anders als bei Clubhouse gibt es jedoch keine Übersicht über aktuelle Veranstaltungen. Ad hoc geht gar nichts, sondern man muss mit einem Vorlauf von einer Woche solche Räume planen und dazu einladen.

Ich habe letzte Woche bei LinkedIn und bei Twitter einen kurzen Poll gestartet, bei dem man zuerst einmal sehen kann, wie klein das Engagement ist. 1459 Personen haben die Anfrage gesehen, 81 haben mit einem (!) Click geantwortet. Dabei hat nur einer von vier Interesse bekundet und dort hat für mich überraschend Twitter leicht gewonnen.

Bei Twitter war die Beteiligung höher, aber das Ergebnis ist gleich. Nur einer von vier ist überhaupt interessiert, und wenig überraschend gewinnt hier Twitter deutlich, während LinkedIn keinen Fuß auf den Boden bekommt.

In LinkedIn muss man so einen Poll übrigens eine Woche laufen lassen. Der Newsfeed ist derart stark vom Algorithmus manipuliert, dass es Tage dauern kann, bis überhaupt jemand einen Beitrag zu Gesicht bekonnt. Bei Twitter habe ich die Standardzeit von 24h belassen, aber dort zeichnet sich blitzschnell ein Trend ab, der nach höchstens 50 Antworten stabil bleibt. Vorausgesetzt, dass niemand die Abstimmung manipuliert. Das ist bei beiden Polls nicht passiert.

Ja, das ist wissenschaftlicher Blödsinn, weil das ein Self Selected Sample ist, aber das Stimmungsbild entspricht meiner eigenen Beobachtung.

3 thoughts on “Wenig Interesse an Social Audio”

  1. Ich glaube, das Ergebnis ist ein großes Stück weit Resultat der totalen Reizüberflutung auf Social Media. Im Bereich Audio haben nach meinen Beobachtungen eher Podcasts die Nase vorn.

    Was bei den Social Media Plattformen mehr und mehr nervt ist, dass jede Plattform das ursprüngliche Core Feature der jeweils anderen Plattformen kopiert, so dass nachher alle alles anbieten. Schließlich soll der Nutzer ja möglichst lange auf der eigenen Plattform verweilen und bestenfalls gar keine andere mehr nutzen.

  2. Das Desinteresse könnte daran liegen, dass Menschen Social Media schlichtweg lieber zeitlich ungebunden nutzen wollen.

  3. Mein Hauptproblem mit Clubhouse war, das wenn ich mich aktiv beteilige, dass das eher nicht nebenbei geht. Einen Podcast kann ich beim Bahnfahren hören, mich aktiv an einer Diskussion beteiligen geht auch aber ich versuche den Mitmenschen in der Bahn nicht auf den Keks zu gehen.
    Häufig waren die spannenden Themen irgendwann am Tag und da hab ich keine Zeit für sowas.

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