HomePod – da waren es auf einmal drei

Apple HomePod, HomePod mini, HomePod 2

Als Apple im März 2021 plötzlich den HomePod einstellte, war ich enttäuscht. Ich mag diesen Lautsprecher sehr. Ja, er ist teuer, viel teurer als der neuere HomePod mini, aber dieser konnte ihn nur als Siri-Gastgeber ersetzen. Klanglich liegen Welten zwischen HomePod mini und HomePod.

Aber nun hat Apple den HomePod wieder aufleben lassen und ihn behutsam modernisiert. Auf den ersten Blick sieht er gleich aus, und ich kann den Klang des neuen HomePod mit geschlossenen Augen nicht vom Klang des Originals unterscheiden. Ich muss hinschauen, damit ich weiß, welcher gerade spielt. Bevor ich die Neurungen anschaue, will ich noch zwei Statements raushauen:

  • Man braucht stets zwei HomePods. Bei einem kann man nicht mal die brutale Stereo-Trennung in Yesterday (The Beatles) hören: Gitarre links, Paul McCartney Mitte, Streicher rechts. Das gilt für alle drei Modelle. Man kann dabei nicht mischen. Nur zwei Gleiche lassen sich zu einem Stereopaar verbinden.
  • Egal ob ein oder zwei HomePods, sie kommen für mich nicht an die Klangfülle eines Apple AirPods Max ran. Für einen Smartspeaker klingen sie phenomenal.
HomePod und HomePod 2

Das Display des neuen HomePods ist größer als zuvor und es ist wie beim HomePod mini eingelassen. Ansonsten sind die beiden nicht auf Anhieb unterscheidbar. Die leicht andere Krümmung des Netzgewebes und die unterschiedliche Höhe sieht man nicht. Ganz so blütenweiß bleibt das Gewebe nicht über die Jahre. Aber auch hier gilt: Man sieht das nur, wenn sie nebeneinanderstehen. Die Unterschiede sind nicht so krass wie auf diesen Bildern, weil der Lichteinfach hier mitwirkt.

Der wichtigste äußere Unterschied ist das abnehmbare Kabel. Das vermeidet so manche Kopfschmerzen, wenn man das Kabel irgendwo durchziehen muss und es erlaubt auch den Einsatz eines eigenen, kürzeren oder längeren Kabels. Ein bisschen Schnitzarbeit wird dann nötig, weil die Kontakte sehr tief im engen Kanal sitzen.

In der Heim-Automation leisten HomePod 2 und HomePod mini exakt das Gleiche. Beide haben WLAN, Bluetooth mit Thread Support und können als Matter Controller bzw. Thread Border Router fungieren. Beide können dem Heim als Steuerzentrale und damit als Endpunkt einer verschlüsselten Verbindung von iPhone und iPad dienen, so dass man von außerhalb auf das Heim zugreifen kann. Beide verschlüsseln die Videostreams von Kameras, die HomeKit Secure Video in der iCloud speichern wollen.

Was den Klang angeht, spielen die dicken HomePods in einer völlig anderen Liga. Sie passen sich an den Raumklang und die Position an. Sie haben ein zusätzliches Mikro, das nur dafür sorgt, dass der Bass nicht zu sehr dröhnt. Der alte HomePod hatte zwei Tweeter und zwei Mikrofone mehr. Die konnte man offensichtlich weglassen, denn der neue HomePod klingt und horcht genauso gut.

Ich verwende ein Stereopaar der HomePods als TV-Speaker. Der Ton kommt dabei von einem AppleTV 4k. Theoretisch kann man auch den Fernsehton über eARC in das AppleTV und damit die HomePods zurückspielen, aber mein Samsung ist mehr als 10 Jahre alt und scheint damit überfordert, auch wenn er es eigentlich unterstützt. In der Praxis ist das nicht hinderlich, weil wir ohnehin nur die Apps von ARD, ZDF, arte, Netflix & Co auf dem AppleTV nutzen. Die Sat-Antenne ist praktisch unbenutzt.

Wahrscheinlich unnötige Warnung: Man kauft solche HomePods nur, wenn man im Apple Ökosystem wohnt und das schließt Apple Music statt Spotify ein. Mit Bluetooth kann man zwar Heimautomation machen, aber keine Musik zuspielen.

Fazit: Großartiger Klang, endlich wieder zu haben. Ab Freitag dort, wo es Apple gibt, für 349 Euro das Stück. Nicht bei Amazon, weil Amazon will, dass man Echos kauft.

12 thoughts on “HomePod – da waren es auf einmal drei”

  1. Volker,

    diesen Satz verstehe ich nicht: “In der Praxis ist das nicht hinderlich, weil wir ohnehin nur die Apps auf dem AppleTV nutzen.” Was machst Du mit dem AppleTV und wie schaust Du Filme?

    Jörg

    1. Wir nutzen die Fernbedienung des ATV. Dabei springt der Fernseher an. App auswählen, Film auswählen und schon geht’s los.

  2. Und ich bin auch gestutzt: „Mit geschlossenen Augen kann ich (V1 von V2) nicht unterscheiden.

    Das ist doch normal, wenn man die Augen geschlossen hält? Oder geht es dabei hauptsächlich um den Klang?

  3. Würde mir der neue Homepod den Umstieg vom Sonos in das Apple Ökosystem erleichtern? Ich sitze ja noch auf S1 Infrastruktur, alte Hardware inkl. Sub.

  4. Wie ist denn der Klang im Vergleich zum Echo Studio?

    1. Ich finde, die sind sehr nahe beieinander. Der Studio ist der einzige Echo mit einem guten Klang. Und zwischen Studio und HomePod entscheidet man nicht wegen des Klangs. Der Echo kann leider kein AirPlay 2. Aber dafür kann er Bluetooth und Spotify Connect, was der HomePod nicht kann.

      Echo Studio ist der beste Smart-Speaker für 200 Euro. Bei Sonos müsstest du einen Five kaufen (599 €), bei Apple den HomePod (350 €).

  5. hab heute meine ersten Homepod bekommen, leider funktioniert auch bei mir die Audioausgabe des TV auf dem Homepod nicht. Er zeigt zwar alles richtig in den Einstellungen beim Apple TV an und auch auf dem TV wird Heimkino als Audioausgabe angezeigt, aber man hört nix. Ich habe allerdings nur ARC und nicht eARC.

    brauch ich jetzt auch einen neuen TV?

    1. Apple-TV-Ton an HomePod geht gar nicht über den Fernseher, sondern direkt per Wifi.

      Setting “TV Lautsprecher”: Bild und Ton per HDMI und Tonausgabe aus Fernsehlautsprecher
      Setting “HomePod”: Bild per HDMI, Ton per Wifi an HomePod

      Fernsehton per eARC an Apple TV von da per Wifi an HomePod geht bei mir nur im Prinzip. Fernseher kann eARC, aber nicht richtig. Da ruckelt alles. Kann auch an meinem HDMI-Kabel liegen. Wohlgemerkt, in diesem Szenario schickt der Fernseher den Ton über HDMI an Apple TV und der dann per Wifi an HomePod. Sozusagen falsche Richtung.

  6. Vielen Dank für Deine Einordnung Volker, dann brauche ich meinen Homepod 1 nicht gegen den neuen zu ersetzen, wenn ich auf die neuen Home-Features verzichten kann.

    1. Hätten sie den HomePod 2 herausgebracht, als meine immer geploppt haben oder „ich habe ein Problem mit der Internetverbindung“ gesagt haben, hätte ich mir sofort welche gekauft. Freundlicherweise hat Apple die alten HomePods mit spätestens OS 16 wieder soweit hergestellt, dass sie leidlich gut funktionieren. Glück gehabt. Und klingen tun die noch immer fantastisch, gerade als Stereo-Paar. Optisch gefallen sie mir auch immer noch sehr.

      Was ich nicht verstehe, warum Siri so wahnsinnig großen Schwankungen unterliegt: Mal geht alles ruckzuck, mal dauert es ewig oder funktioniert gar nicht. Mal sagt sie „tee polieze“ dann wieder „The Police“. Oder im Auto – ich finde, dass das insgesamt noch am Besten funktioniert – „in eins Kilometer“ vs. „in einem Kilometer“.

      Mit OS 16 gehen Automationen wieder viel häufiger, fast immer. Dafür spielen die Radiosender, die ich zeitgesteuert beispielsweise zum Frühstück abspiele, zwar immer, man kann sie nur manchmal nicht hören.

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