Mein wichtigstes Buch 2023

Vor ein paar Wochen war mein Freund Ben zu Besuch und während unseres ausgedehnten Spaziergangs erzählte er mir von einem wegweisenden Buch. Unser Thema war Fructose-Intoleranz und Insulin-Resistenz. An irgendeinem Punkt konnte ich nicht mehr weitererklären, weil ich einfach die Grundlagen nicht verstand. Ich wusste lediglich, dass ich Kohlenhydrate meiden muss, um meinen Zuckerspiegel und damit den Insulinspiegel zu regulieren. Das gelang mir nach großer Disziplin von 2017 bis 2019 in den letzten Jahren nicht mehr.

Ben erzählte mir nicht nur von diesem Buch, sondern er schenkte es mir noch am gleichen Abend. Die ersten 20 Seiten waren eher blöd. Man kann die Vorgeschichte locker überblättern, aber dann kommt es knüppeldick und leicht verständlich. Wie Glucose-Moleküle zum Treibstoff des Lebens werden. Wie Glucose, Fructose und Ballaststoffe zusammenhängen und wie weit sich unsere industriell verarbeiteten Lebensmittel von der Pflanzennahrung entfernt haben.

Der zentrale Punkt kristallisiert sich heraus: wir werden nicht vom Kalorienüberschuss krank, sondern von den Glucose-Spitzen. Das beeinflusst nicht nur unser Körpergewicht, sondern auch unser Wohlsein und unsere Psyche. Wenn wir diese Spitzen vermeiden, dann leben wir gesünder, altern langsamer und vermeiden Stoffwechselerkrankungen.

Für Diabetiker wurden kleine Computer entwickelt, die den Glucose-Spiegel permanent überwachen. Man trägt sie auf der Haut, mit einer minimalinvasiv applizierten Kanüle unter der Haut. Irgendwann entdeckten Sportler die Bedeutung dieses Monitoring für ihre Leistungsfähigkeit und das Wissen expandierte sehr schnell.

Das Buch erklärt die Zusammenhänge leicht verständlich. Biologie-Leistungskurs ist nicht erforderlich. Die Autorin entwickelt daraus 10 Life-Hacks, wie man besser essen kann. (Spoiler: Wenn man vor den Spaghetti einen kleinen Salat zusätzlich isst, dann bleibt die Glucose-Spitze aus.)

Ich habe das Buch in wenigen Tagen verschlungen und lebe seit ein paar Wochen diese Hacks. Ergebnis: Ich passe wieder in die engeren Jeans, die ich letztes Jahr weghängen musste.

Jessie Inchauspe – Glucose Revolution: The life-changing power of balancing your blood sugar 8,99 Eur als Kindle-Buch ooder auf Deutsch Der Glukose-Trick: Schluss mit Heißhunger, schlechter Haut und Stimmungstiefs – Wie man der Achterbahn des Blutzuckerspiegels entkommt für 10,99 Eur.

Lesebefehl!

15 thoughts on “Mein wichtigstes Buch 2023”

  1. Volker, bei den Gesprächen mit dir lerne ich immer wesentlich mehr von dir als du von mir. Danke!

  2. Hm, also hat die alte Tradition des Vorspeise-Salates doch auch eine durchaus ernährungswisschenschaftliche Grundlage… interessant. Wie so vieles, was man als “ist halt eine angestaubte Tradition, hat sich sie eingebürgert” abstempelt, hat dann im Endeffekt seinen Grund – auch wenn der vielleicht beim Entstehen der Tradition nicht im Detail bekannt war.

  3. Hänge mich an, danke euch, auch bestellt. Der Vorspeisensalat an sich ist ja auch eine geniale Sache – ich liebe ihn 🙂

  4. sofort als Kindle gekauft. Vielen Dank für die Empfehlung!

  5. Ich meine, mich zu entsinnen, dass es da auch vor nicht allzu langer mal eine Studie zu gab. Das Ergebnis war insoweit sehr überraschend, dass jeder Metabolismus komplett verschieden reagiert – auch auf die Kombinationen von Lebensmitteln.
    Wahrscheinlich muss mal wohl tatsächlich so einen Sensor für eine Weile tragen und selber damit experimentieren, um herauszufinden wie der eigene Metabolismus so tickt.

  6. Irgendwelche Referenzen zu Sportlern oder Artikeln, die CGM nutzen oder beschreiben. Suche offenbar an den falschen Stellen.

  7. Ich kann das nur bestätigen. Seit ca. 12 Monaten arbeite ich mit einem Personal Trainer aus Frankfurt, der mit mir u. a. an den Themen Haltung und Muskulatur arbeitet. Außerdem haben wir uns um das Thema Ernährung gekümmert und ich habe 4 Wochen einen Blutzucker-Sensor getragen. Ziel war es festzustellen, welche Kohlehydrate weniger starke Blutzuckerspitzen verursachen. Denn Reis, Weizen, Kartoffeln & Co. verursachen nicht zwingend die gleichen Auswirkungen.

    Neben dem Salat vorneweg ist z.B. der süße Nachtisch aus dieser Perspektive weniger problematisch als ein Stück Kuchen am Nachmittag.

    Für mich selbst hat das Gesamtpaket – Sport und Ernährung – zu einem sehr viel besseren Gesamtgefühl geführt. Fitter, wacher, besserer Schlaf, weniger oft Kopfschmerzen, 13 kg Gewichtsverlust… Allerdings hätte ich das ohne den Personal Trainer so nicht hinbekommen. Das Wissen um die Zusammenhänge ist sehr viel umfangreicher als ein Buch es erfassen könnte.

    1. Danke, Thomas. Wie schön, dass es dir gut geht. Ich kann mir allerdings kaum vorstellen, wo du die 13 kg hergezaubert hast. Bei mir selbst fällt mir das nicht schwer. 🙂

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