Wir können jetzt Fenster putzen

Es gibt Tausend Tips und Tricks, wie man am besten Fenster putzt. Spiritus, Zeitungspapier, etc. Aber wenn man mal zwei Jahrzehnte den Fensterputzern bei der Arbeit zugeschaut hat, dann weiß man, dass das eigentlich ganz einfach geht. Wenn man weiß, wie. Und wenn man das richtige Equipment und die richtige Chemie hat. Beides haben wir uns gekauft und dann geübt.

Dieser Profi zeigt, wie es geht:

Das funktioniert exakt so, und zwar genauso perfekt. Wie lernt man das? Man guckt das Video ein paar Mal zu zweit und dann übt man an einem Fenster. Einer wischt, einer schaut zu und korrigiert. Es sind nur wenige Bewegungen, die man lernen muss.

Das Set im Video haben wir uns gekauft, und zwar exakt das Gleiche. (#reklame) Das Reinigungsmittel wird 1:100 mit Wasser gemischt. Wenn die Flasche leer ist, dann werden wir auch genau dieses Mittel wieder kaufen. Das kostet uns etwa 1 Euro pro Wäsche aller unserer Fensterflächen. Und das sind gut ein halbes Hundert, von ganz klein bis sehr groß. Wir brauchen zwei bis drei Minuten pro Fensterfläche und damit dauert das zwei bis drei Stunden.

Wir haben einige Fenster im ersten und zweiten OG, die wir nicht vollständig öffnen können, und für die habe ich lange nach einer Lösung gesucht. Nachbarn hatten schon mit Fensterwischer-Robotern experimentiert, aber die sind der totale Quatsch. Statt dessen haben wir beim Chinamann einen zweiteiligen Abzieher gekauft, dessen Hälften sich gegenseitig mit Neodym-Magneten anziehen: Vorsicht: Quetschgefahr. Die wirken auch noch auf 30 mm Abstand sehr kräftig.

Wir nutzen unseren normalen Einwascher mit einer langen Stange (eine Nummer zu lang), um das Fenster zu waschen, und dann das China-Teil nur zum Abziehen. Auch hier setzen wir wieder die S-Technik ein (siehe Video oben).

Die ganze Investition in das Equipment war kleiner als ein Auftrag an den Profi. Wir beide sehen Putzen nicht als Last, sondern als leichte sportliche Betätigung und eine gemeinsame Erfahrung. Und ganz wichtig: Wir arbeiten nicht mit Leitern außer einem zweistufigen Tritt. Wir klettern nicht auf einer wackeligen Leiter ins 1OG oder gar 2OG.

Nebenmerkung: Wenn man eine Glastür nach dem Duschen abzieht, dann quietscht es. Da fehlt die richtige Chemie. Beim Fensterreinigen quietscht gar nichts.

12 thoughts on “Wir können jetzt Fenster putzen”

  1. Ja, Profi-Equipment erleichtert das Fensterputzen ungemein.
    Ein Unger Profi-Einwäscher ist hier schon seit einigen Jahren im Einsatz.
    Statt des normalen Abziehers aber ein ebenfalls sehr empfehlenswerter Kärcher Fenstersauger (ein Abzieher der das abgezogenene Wasser in einen Behälter saugt).
    Und als Profi-Chemie kommt “Glasan” von Dr. Schnell zum Einsatz. Auch ohne quietschen.

    1. Ich habe noch keinen Profi mit dem Kärcher arbeiten sehen. Der ist auch gar nicht nötig, weil der Einwascher das ablaufende Wasser wieder aufnimmt. Einfach direkt unter dem Abzieher mitführen. So wie bei Space Invaders. 😉

  2. Vielen Dank für die super Tipps, hilft bei unserem Wintergarten ungemein. Nur die Bezeichnung “Chinamann” hat mich ein bisschen überrascht, so kenne ich dich gar nicht.

    1. Ich habe oft sehr saloppe Ausdrücke. “Beim Chinamann” nennen wir in meiner Blase Produkte von zweifelhaftem Qualitätsversprechen. Aber ich sage zu Harley Davidson auch Moped und zu SUVs Muttipanzer.

  3. Wir nutzen seit vielen Jahren das HARA-System. Da sind Einwascher und Abzieher verbunden (wir haben zwei Größen, für kleinere und größere Fensterflächen). Vom Mittel werden nur wenige Tropfen benötigt und es ist weniger Wasser im Spiel, da der Einwascher wie ein Schwamm arbeitet. Lässt sich auch auf Teleskopstangen (bei uns nicht erforderlich) aufstecken.
    Ansonsten Vorgehen wie im Video. Geht einfach.

  4. Wenn der Chinaabzieher den Geist aufgibt, gibts von Unger den Visa Versa. Da muss man aber vermutlich beim Reinigungsfachhandel kaufen, den gibts aber in jeder Stadt. Passt auf den selben Ungerkonus wie der Einwascher. Genau wie die Staubwischer von Unger. Geniales System. Deren Firmenphilosophie ist ja auch, dass man nicht auf Leitern steigen muss. Bei Menschen, die beruflich Gebäude reinigen ist der Absturz nämlich Unfallursache Nummer Eins, dann kommt lange nichts, dann kommen Gefahrstoffe, Feuchtarbeiten und Elektrischer Strom.

      1. Das schicke bei dem ist, dass sich Einwascher und Abziehen gegenüber liegen. Du rotierst den Einwascher bzw rotierst die Stange um 180 Grad und hast dann den Abziehen. Ist aber Geschmacksache. Darum ist der Vor Ort Handel auch so wichtig. In die Hand nehmen können ist bei Werkzeug unersetzlich.

          1. Ich bin bei Unger wirklich ein Ultrafan. Heute in Zeiten von LEDs ist das nicht mehr ganz so relevant, aber die haben sogar Glühbirnenpflücker sowohl für klassische Birnenform, wie auch für Spots. Leider sind Architekten ja selten dafür bekannt, Unterhaltbarkeit bei ihren Designs zu berücksichtigen. Aber gerade mit steigendem Alter sollte man für sich selbst, aber insbesondere auch für die Verwandtschaft, dafür sorgen, dass niemand unnötig auf eine Leiter steigen muss. Ich habe mir mal den Fuß gebrochen und seitdem besitze ich so einen Greifer von denen, holy hell, jeder sollte sowas haben. Staubsaugerroboter schiebt irgendwas unter einen Schrank? Kein Problem. Den Katalog von denen zu überfliegen kann sehr viele Haushaltsprobleme nachhaltig vereinfachen.

            1. Auch: Vor allem, wenn man Fenster nicht regelmäßig putzt, sollte man sich einen Schaber kaufen. Das macht die Reinigung deutlich einfacher. Nebenbei kriegt man damit Ceranfelder sauber ohne sich irgendwas abzubrechen dabei.

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