Seit einer Woche im Einsatz hat sich der Jabra Speak2 75 rundum bewährt. Das ist das Top-Gerät aus der neuen Speak2-Reihe und löst den Speak 750 ab. Das Design ist grundsätzlich sehr ähnlich: Ein kreisrunder Teller mit LEDs und berührungssensitiven Tastenfeldern, die man nicht ertasten kann. Der Speak 750 hatte mehr Lametta, das neue Design ist eher zurückhaltend. Auf der Unterseite gab es beim Speak 750 einen ausklappbaren Kickstand und eine Garage für den Bluetooth-Dongle. Beim Speak2 75 findet man dort nur noch ein Beschriftungsfeld. Der Dongle wird in der Filztasche sicher verstaut, wenn man ihn überhaupt jemals aus dem Rechner herausnimmt.
Wie bei den Headsets benötigt man den Bluetooth Dongle nur zur Integration von Teams oder Softphones für das Call Handling über Bluetooth. Das gibt der Bluetooth-Stack des Betriebssystems nicht her. Bei Microsoft Teams kommt noch die reservierte Teams-Taste dazu, mit dem sich der Teams Desktop Client in den Vordergrund zaubern lässt.
Wenn man diese Integration nicht benötigt, kann man den Speak2 75 auch über den normalen Bluetooth-Stack des Betriebssystems verbinden. So oder so kann das Gerät zwei Verbindungen gleichzeitig halten, etwa zu Computer und Smartphone.
Auch der neue Speaker hat das Lade-und Datenkabel fest verbunden. Es verschwindet im Kreis aufgewickelt in einer Rille auf der Unterseite. Das Kabel endet in einem USB-C-Stecker und hat einen unverlierbaren USB-A-Konverter. So passt es in alte und neue Schnittstellen. In der Zukunft wird man den Konverter wohl irgendwann einfach abschneiden. Das Ende des Kabels hält so oder so bombig, wenn es eingerollt ist.
Die Akku-Laufzeit von bis zu 32 Stunden habe ich nie ausgeschöpft, weil ich den Speaker normalerweise einfach mit dem USB-Kabel direkt mit dem PC verbinde.
Als besondere Innovation preist Jabra eine Überwachung der Sprachqualität an. Der LED-Ring soll nicht nur zwischen Rot (muted) und Grün (live) wechseln, sondern auch in Orange anzeigen, wenn die Mikrofone keine ausreichende Qualität aufnehmen können. Es ist mir nicht gelungen, diesen Zustand zu simulieren. Egal wie leise ich gesprochen habe, egal wie weit ich micht entfernt habe, stets blieb die Anzeige grün.
Was hat sich jetzt substanziell zwischen Speak und Speak2 geändert? Die Aufnahme-Qualität ist nun sehr viel besser geworden. Die alten Speak-Pucks waren mittlerweile hinter die Konkurrenz zurückgefallen. Ich habe stets den Poly Sync 20 vorgezogen, weil der Speak 750 nur über ein rundum aufnehmendes Mikrofon verfügt. Der Speak2 75 hat nun ein Array von vier Mikrofonen, das gezielt einzelne Stimmen aus dem Raum picken kann. Der Unterschied ist frappierend:
Die gleiche Aufnahmeleistung schaffen auch die beiden preiswerteren Modelle aus der gleichen Reihe. Der Speak2 55 hat eine geringere Akkulaufzeit, einen kleineren Lautsprecher und verzichtet auf den LED-Ring. Wer kein Bluetooth verwenden kann oder darf, kann den Speak2 40 nur direkt per Kabel verbinden. Der Preisunterschied zwischen den beiden Modellen ist so gering, dass ich stets zum 55er greifen würde, um die Bluetooth-Option zu behalten.
Lohnt sich der Aufpreis für den Speak2 75, der ja beinahe das Doppelte kostet? Meiner Ansicht nach nicht, wenn man die Geräte bestimmungsgemäß als Freisprecheinrichtung nutzt. Das teurere Modell spielt seine Vorteile nur aus, wenn man darüber auch Musik hören möchte.
Auch wenn das Kabel mittlerweile an USB-A und USB-C passt, gibt es dennoch unterschiedliche SKUs für diese beiden Schnittstellen, weil der USB-Dongle Link 380 in zwei verschiedenen Versionen kommt. Dazu unterscheidet man zwei verschiedene Versionen mit und ohne Teams-Unterstützung. Hier würde ich mich im Zweifelsfall für die Version “mit” entscheiden, weil man dadurch keine Nachteile in Kauf nehmen muss.
Daumen hoch: Diese Geräte funktionieren wunderbar und sind für mich wieder ebenbürtig mit der Sync-Reihe von Poly.