Obwohl ich seit beinahe 14 Jahren bei Twitter einen Account habe, gibt es dort stets weniger als 200 Tweets zu lesen. Das liegt daran, dass ich automatisch alle Tweets nach einer Woche löschen lasse, mit wenigen Ausnahmen. Niemand liest alte Tweets, es sei denn, er will etwas gegen Dich in der Hand haben. Irgendein aus dem Zusammenhang gerissenes Zitat wird man schon auftreiben, wenn es nur genug Material gibt. Darum sind Tweets bei mir flüchtig. “Tweets are ephemeral” steht auch gleich in der Bio.
Das automatische Verfahren ist etwas aufwändig, aber nun gibt es einen Service, der das für Euch erledigt: TweetDelete.net. Der Service ist Freemium, d.h. man kann ihn kostenlos nutzen oder gegen eine Einmalzahlung von 15 Euro in vollem Umfang.
Lest die FAQ. Es gibt eine technische Restriktion in der Twitter-API. Man kann nur die letzten 3200 Tweets automatisch abfragen, um daraus die Löschkandidaten zu ermitteln. Der Service umgeht diese Einschränkung mit Eurer Hilfe.
Die automatische Löschung funktioniert bei mir einwandfrei. Twitter ist da viel offener als Facebook oder LinkedIn, wo es für mich deutlich schwieriger war, den Müll rauszutragen. Ja, die Accounts existieren noch, aber lediglich als Brachen.
Eine gute Alternative mit vielen Möglichkeiten zu definieren, was genau gelöscht werden soll, ist übrigens https://semiphemeral.com/
Sehr guter Hinweis. Danke, René!
Ich verstehe hier dein Denken nicht, lieber Volker. Deine Beiträge auf vowe.net bietet du als Archiv ab Juli 2001 an, bei Twitter sieht man nur die neuesten ~200 Tweets. Was ist da für dich der Unterschied? Ich lösche meine alten Tweets jedenfalls nicht. Auch wenn sie außer mir selbst vielleicht keiner mehr liest, ich mag sie.
Niemand hat die Absicht, deine Tweets zu löschen.
Ich auch 😉 It’s something like oral history …
Ich lösche meine Tweets auch und das schon seit langer Zeit. Der Grund ist für mich schlicht und ergreifend, das ich die Kontrolle über meinen Content in meinem Blog habe, nicht aber auf anderen Plattformen. Abgesehen davon sind Tweets für mich kurze Gedankensplitter, manchmal auch emotionaler Natur die oft in einem zeitlichen Kontext stehen. Ich persönlich möchte gar nicht das jemand diese Tweets rückwärtsliest und sehe darin auch gar keinen Wert.
Und wer das API-Limit umgehen möchte ohne einem dritten Zugriff auf das Twitter-Profil zu geben: https://github.com/koenrh/delete-tweets hat hier wunderbar funktioniert.
Was ist denn aus Jumbo geworden?
Ich stehe allen selbstverständlich zu, dass sie ihre Tweets löschen. Gleichzeitig finde ich Aussagen wie „Niemand liest alte Tweets, es sei denn, er will etwas gegen Dich in der Hand haben.“ Quatsch.
1. Wenn man gegen jemanden etwas in der Hand haben will, so hilft das Löschen von Tweets nur wenig. Tweets lassen sich archivieren oder auch einfach faken, wenn jemand wirklich etwas gegen jemanden unternehmen will. Da hebt Löschen die Hürde leicht an, gleichzeitig kann man da halt auch umso einfach behaupten „Die Person löscht ja ihre Tweets, deswegen kann man das jetzt nicht mehr kontrollieren.“
2. Doch, es gibt Leute die alte Tweets lesen. Ich mag eine Minderheit sein, aber mich stört es regelmäßig, dass ich alte Tweets nicht mehr lesen kann. Sei es, dass ich mir etwas zum späteren Lesen markiert habe und dann der Tweet aber weg ist. Oder sei es, dass Leute in einem Blogartikel, so wie Du es ja auch machst, auf einen Tweet verweisen und der dann weg ist.
Wie gesagt, ich mag eine Minderheit sein. Ich gehöre auch nicht den Leuten an, die sehr regelmäßig Twitter und Feeds lesen, sondern bloß zu ausgewählten Zeiten und dann denke ich darüber mitunter länger nach. Das hat Vor- und Nachteile. Durch das Löschen von alten Tweets macht ihr es mir schwieriger.