Hybrides Arbeiten bei Microsoft Deutschland

Hybrides Arbeiten bietet Pendler*innen wie Wolfgang Hoeffer mehr Zeit mit der Familie. Franziska Sgoff eröffnet sie eine neue Unabhängigkeit, ihr Arbeitsleben außerhalb des Büros zu strukturieren. Damit der soziale Austausch trotz physischer Distanz weiter fließt, setzen Claudia Hartwich und Denise Lorenz auf neue Kommunikationsformate. Unsere Erfahrungen mit hybrider Arbeit bei Microsoft Deutschland sind so individuell wie die Arbeitsmodelle unserer Mitarbeitenden selbst. Wir möchten einige dieser Geschichten mit euch teilen.

Ich mag solche Geschichten, die verschiedene Perspektiven erzählen. Wie sind Eure Erfahrungen?

11 thoughts on “Hybrides Arbeiten bei Microsoft Deutschland”

  1. Ambivalent trifft es am besten. Auf der Positiv-Seite: Deutlicher Zugewinn an Lebensqualität, mehr Zeit mit Familie, mehr Bewegung, weniger Zeitverschwendung durch Pendeln und Reisen. Schwierig dagegen: Verlust von “Socializing” mit Kollegen, abbröckelnde Bindung zur Company. Größte Herausforderung: Die extreme Verdichtung des Arbeitstages. Früher: Ein Kundentermin pro Tag – Heute: Drei. Back2Back calls from 08:00 bis 18:00 Uhr. Keine Pause, teilweise parallele Calls. Suche noch nach Wegen mit der Flut an Calls und Mails klarzukommen.

  2. Die Flexibilisierung finde ich zunächst mal sehr gut. Damit ging ein viel entspannterer Umgang mit Home Office und Remote Work einher.

    Jens Sicht auf die Probleme (Verdichtung) stimme ich zu. Man muss seinen Weg finden, damit umzugehen. Stellt man Termine z.B. Termine nicht für 60 sondern 50 Minuten ein um Zeit für Pausen und kleine Dinge zu haben dann stellen manche for real einen Termin für die 5 Minuten ein, „kurzer Abgleich“. 8-18 Calls, Termine gerne x-Fach überbucht. Solche Termine muss man konsequent managen, sprich auch entsprechend absagen oder Terminvorschläge machen.
    Ich bin nun wie ein Orthopäde, die kommenden zwei Wochen nichts frei.

  3. Im Office arbeiten können wir. Zu Hause arbeiten haben wir gelernt. Aber wie seid Ihr darauf vorbereitet, sowohl als auch zu arbeiten? Jedes Präsenzmeeting ist dann auch ein Remote Meeting.

    1. Geh davon aus, dass egal wo du selbst bist, andere Remote zu dir sind. Dann macht das nicht mehr so den Unterschied. Wo mehrere zusammensitzen ist ein Raumsystem hilfreich, um aus der Entfernung auch Gruppendynamiken sehen zu können, ansonsten macht das für mich keinen großen Unterschied. Zeitmanagement – nicht so hart wie Tobias, aber eigene Slots blocken und spätestens am Vortag unbelegte Fenster schließen ist essenziell. Wenn noch was dringendes reinkommt, kann man im Zweifel annehmen oder ablehnen, wenn man anderes priorisiert. Als Busy anzeigen lassen finde ich fair, habe aber auch einen Kollegen der offline vorschiebt, obwohl man ihn erreichen kann, wenn man das weiß. Dem ist letztens der Kragen geplatzt als er nur noch voll durchgebucht und zusätzlich permanent von der Seite angelabert wurde.

      1. Guter Punkt, Armin. Der Multikanalterror macht alles noch noch schlimmer. Aktuell ist es echt grenzwertig. Die Leute ignorieren komplett, ob der Kalender frei ist oder nicht. Dreifach Buchung ist normal, ich war schon bei sechs parallel Einträgen. Corporate IT hat auch noch “FindTime” von MS geblockt. Dann funken die Leute Dich per Mail an, parallel auf Teams-Chat (Hello.. did you see my mail), die ganz harten Fälle kommen auch noch über WhatsApp. Während des Teams-Call klingelt das Telefon… Beispiel heute: Seite 08:30 wieder bac2back – während der Calls werden parallel die Mails bearbeitet, trotzdem schon wieder backlog 40 unread.
        Wäre wirklich gespannt auf Rezepte, diesem Irrsinn Herr zu werden. Termin mit mir selbst (siehe Volker’s Tip) hab ich probiert, funktioniert nur begrenz…

        1. Konsequenz ist das Stichwort. Mir hilft, dass ich im Büro (so ich da bin) kein Festnetztelefon habe und auch keinen Mobilfunkempfang. Nichts, nada, niente. Zuhause ist das Handy grundsätzlich und immer lautlos. No dice. Und über Teams – ich bin da hochflexibel, wenn ich es will, wenn ich für mich Zeit geblockt habe, aber auch wenn ich passiver Meetingteilnehmer bin. Da geht dann ein kurzer Chat auf dem Seitenkanal schon, vor allem, wenn er mir ein danach folgendes Meeting ersparen kann. Oder die Anfrage muss halt warten, muss ja nicht syncron beantwortet werden. Wir haben auch nur wenige, die einfach mal so auf gut Glück über Teams anrufen, wenn die Lampe auf rot steht.

    2. Zu der Frage hybrides Arbeiten:
      Meetings werden fast immer hybrid sein. Bei Teams in mehreren Standorten waren sie das vorher aber auch oft. Ein Raum mit angemessener Videoanlage hilft (Tischmikrophon, Speaker, halbwegs großer Screen).

      Echte Präsenzmeetings werden weniger, kleiner und zwangsläufig gezielter. Damit aber vllt. auch wertvoller.

  4. Ich habe vor der Pandemie bereits rund zwei Tage/Woche im HomeOffice – oder wie es richtig heißt “Mobiles Arbeiten” – gearbeitet, insofern hatte ich den Vorteil daheim bereits ein voll ausgestattetes (privates) Büro zu haben. Das hat mir den dauerhaften Umstieg sehr erleichtert.
    Es gibt – wie bei fast allem im Leben – Vor- und Nachteile:
    + Zeitgewinn, da kein Pendeln (täglich bei mir WI – DA, rund 40 Min. OneWay)
    + Mehr Zeit für andere Dinge (Familie, sich selbst verwirklichen, Sport (also nicht bei mir), etc.)
    + Deutliche Produktivitätssteigerung, da weniger Ablenkung durch Kaffeetrinken, etc.
    + Besser private Termine wahrnehmen zu können (Arzt, etc.)
    +/- Der Übergang von Arbeit zu privatem ist sehr fließend, dass kann sowohl positiv wie auch negativ wahrgenommen werden.
    – Der soziale Kontakt zu meinen Kollegen fehlt mir teilweise. Mit manchen habe ich aber regelmäßige Videocalls und wir quatschen privat – das hilft.
    – Sich überarbeiten. Ich glaube hier muss man sehr aufpassen, dass man nicht 10 Stunden am Tag ohne Pause arbeitet. Das geht irgendwann schief.

    Es gibt einfach Themen, z.B. Workshops, die funktionieren am besten wenn man sich physisch trifft. Jour Fixe gehen aber auch prima Online.
    Wie auch immer: Ich – und der Großteil meiner Freunde und Arbeitskollegen – möchte diesen Mehrwert, denn dafür halte ich es, nicht mehr aufgeben. Selbst konservative oder mittelständische Unternehmen und auch Anti-HomeOffice-Vorgesetzte haben den Mehrwert für das Unternehmen erkannt. Dass jemand den ganzen Tag vor der PlayStation sitzt und FIFA zockt kommt m.E. auch nicht vor (und wenn, dann wird es gut versteckt).

  5. Wir haben in der kurzen Phase vor Omikrom mit Hybrid experimentiert. Überraschend war: mit Raumsystem fühlten wir uns total unwohl. Im Gegensatz zu alle remote sieht man sich nicht mehr ins Gesicht, Mimik geht verloren, remote verfällt man in eine Zuschauer-Haltung und wird auch vor Ort vergessen.

Comments are closed.