Ich kann mich noch erinnern, dass man einst mit einem Headset auf dem Kopf schief angeschaut wurde. Das war allenfalls etwas für Taxifahrer oder Paketzusteller. Nun tragen wir in der Öffentlichkeit ohne Scheu alles von kleinen Ohrsteckern bis zu voluminösen Over-Ears.
Immer wenn ein Hersteller eine Datenbrille ankündigt, stelle ich mir die gleiche Frage. Vor zehn Jahren hat Google mit Glas eine kapitale Bauchlandung hingelegt und Snap ist auch mit mehreren Spectacles gescheitert. Nun stellt Lenovo die Glasses T1 vor, die Ende des Jahres in China und nächstes Jahr in anderen Märkten auf den Markt kommen sollen. Es gibt im B2B-Bereich ein ähnliches Produkt in Form der ThinkReality A3 Smart Glasses. Das sind keine eigenständigen Computer, sondern per USB-C angeschlossene Displays mit kleinen Lautsprechern in den Bügeln. Zwei Displays mit FullHD-Auflösung (1920×1080) mit 60 Hz Bildwiederholrate, das klingt brauchbar. Am anderen Ende des Kabels muss ein PC, ein Mac, ein Android-Smartphone mit SD800 und oder besser hängen, vorausgesetzt, der USB-C Anschluss ist DisplayPort-fähig. Bei iPhones ist es etwas komplizierter. Dort benötigt man einen Lightning-HDMI-Adapter und das passende HDMI-Kabel für die Glasses.
Am Ende bleibt die Frage: Wer wird sich mit solchen Glasses zu Hause aufs Sofa oder unterwegs in Flugzeug oder Bahn setzen. Was meint Ihr? In jedem Fall muss man ein Case mitschleppen, denn eine Brille mit Kabel wird man kaum auf dem Kopf herumtragen.
Aber eins ist sicher: Ausprobieren muss ich das unbedingt!
Die spannende Frage ist, wie gut lässt sich das im dauerhaften Einsatz tragen. Gerade in der Logistik / Intralogistik sind mir mehrere Anwendungsfälle bewusst, wo AR und Datenbrillen sehr viel Sinn machen.
Bekommt man dann Location Awareness & Object Detection gelöst, wird das spannend.
Das ist kein AR. Der Screen verdeckt dein Bild. Du kannst ihn aber festnageln und dann kannst du den Kopf drehen, um vorbeizuschauen.