Moto edge 50 ultra & pro

Ich bin ein iPhone-Nutzer und derart in Apple-Gear verstrickt, dass ein vollständiger Wechsel ins Android-Lager schwierig wäre. Damit ich nicht auf dem anderen Auge blind werde, nutze ich parallel ein Vivo X90 Pro mit Android 15, das immer noch zu den Top-Smartphones gezählt werden kann.

Mit diesem Hintergrund habe ich mir zwei Motorola-Smartphones angeschaut, die es endlich wieder in Deutschland zu kaufen gibt:

  • Motorola Edge 50 Ultra mit 16 (+4) GB RAM und 1000 GB Speicher
  • Motorola Edge 50 Pro mit 12 (+4) GB RAM und 512 GB Speicher

Schaut man mit der Apple-Brille auf diese Geräte, ist man völlig geflasht. Ein Terabyte Storage kosten bei Apple glatt das Doppelte. Auch beim RAM hat Apple stets so geknausert, dass Apple Intelligence auf einem in diesem Jahr gekauften iPhone 15 schlicht nicht läuft.

Das Pro hat den etwas schwächeren Prozessor, die Kameras haben etwas geringere Auflösung: Front 50 MP, Rear 50 MP + 13 MP + 10 MP beim Pro vs. Front 50 MP, Rear 50 MP + 50 MP + 64 MP beim Ultra. Dafür ist das Pro schlanker und die Gestaltung beim Kamera-Hubbel ist konsequenter.

Beide werden mit einem 125 Watt leistenden Netzteil geliefert, das ein vollständig entladenes Smartphone von 0 auf 100% binnen 18 Minuten lädt. In der Praxis hängt man es einfach mal kurz an den Strom, wenn der Akku unter 50% hat. Kurz heißt in dem Fall vielleicht 5 Minuten, während man seine sieben Sachen zusammensammelt. Das ist ein Game Changer und man kommt davon weg, das Handy über Nacht immer vollzuballern. Das Smartphone schlägt selbst vor, ein Limit von 80% einzustellen, damit der Akku nicht überladen wird. Auch in diesem Setting ist mir niemals der Akku tagsüber leergelaufen.

Die Rückseite ist aus Kunststoff statt aus Glas, was die Smartphones sehr griffig macht. Die Farben finde ich sehr ansprechend. Motorola liefert auch gleich ein passendes Case mit, das ich nicht genutzt habe. Das Amoled-Display auf der Front ist leider am Rand gebogen, was ich etwas altmodisch finde. Es hat eine Wiederholfrequenz von 144 Hz und ist ausgesprochen hell, sodass man nie Schwierigkeiten hat, es abzulesen. Beide Motorolas sind größer als mein iPhone 14 Pro, aber deutlich kleiner als das Vivo X90 Pro.

Die Fotos, die ich aufgenommen habe, sind ohne Tadel. DXOMARK gibt dem Kamerasystem des Ultra einen Score von 146. Das liegt alles auf einem Niveau, dass ich als Fotograf der limitierende Faktor bin. Wären die Kameras noch besser, ich wüsste es nicht zu nutzen. Wichtig ist für mich, dass die Software automatisch alles richtig macht, wenn ich einfach nur draufhalte.

Ich finde Motorolas behutsame Anpassungen von Android sehr gelungen bis ausnehmend nützlich. Allein schon die Handgelenkübungen zum Starten der Kameras oder der Taschenlampe sollten alle Hersteller adoptieren. Was mich dagegen unglaublich stört: Motorola installiert ungefragt Software. Nicht etwa nur als Crapware beim ersten Start sondern auch Tage danach. Auf einmal habe ich drei Spiele drauf, Apps von Temu, Otto, Facebook und vieles mehr. Ich muss immer wieder den Müll raustragen.

Die Motorola Edge Smartphones sind nicht billig, aber sie sind allemal preiswert. Wäre ich nicht mit Apple verheiratet, würde ich damit bestens zurechtkommen. Aber dass Motorola mir für ein paar Cents immer wieder ungewollte Software unterschiebt, führt zum Urteil: Keine Empfehlung. Es ist wirklich schade.

Wichtig: Es gibt ein Update zu dieser Bewertung.

Dass Motorola sich bezahlen lässt, fremde Software zu installieren, ist zudem ein Sicherheitsrisiko. Crapware ist potenziell auch Malware. Und sowas solle man dem Kunden nicht unterschieben. Die Lektion SuperFish wurde nicht gelernt.