Datenspeicherung in Europa und digitale Souveränität

Letzte Woche habe ich einen frechen Tweet abgesetzt:

Google hat mit der Telekom gerade die Microsoft Cloud Deutschland gelauncht

Es ging um die Ankündigung von Google, mit Telekom zusammen eine Cloud für Deutschland anzubieten. Es ist sicher kein Zufall, dass T-Systems-Urgestein Bernie Wagner jetzt Google-Chef in Deutschland ist.

Ich war bei Microsoft Cloud Deutschland (MCD) sehr skeptisch. Die Älteren erinnern sich noch, dass Microsoft auch schon mal die Idee hatte, T-Systems als “Datentreuhänder” dazwischen zu schalten. MCD ist gescheitert, weil das Angebot zu teuer, zu unvollständig und zu wenig nutzbar war. Kristian Köhntopp kommentierte die Google-Ankündigung trocken:

“T-Systems in the Middle” ist halt kein Servicekonzept, sondern ein Angreifermodell

@isotopp

Microsoft ermöglicht ja ohnehin schon, alle Daten in Europa zu speichern. In Frankreich wollen sie nun einen neuen Anlauf machen, nicht nur die technische und operationale Seite in Europa abzubilden, sondern auch die rechtliche. Dazu wird von den Franzosen eine eigene juristische Einheit gegründet, der diese Cloud gehört und die komplett in Frankreich residiert. Das zu lösende Problem ist, dass jedes Unternehmen, dass auch in USA operiert, dem Cloud Act unterliegt. Die meisten Unternehmen sind davon betroffen, abgesehen vom Bäckermeister um die Ecke und eben Regierungen. Und die wollen mehr Souveränität als nur Speicherung in Europa.