Ich war vor ein paar Jahren richtig begeistert vom Nokia 7plus. Finnisches Design, chinesische Qualität, ein aktuelles und monatlich fix aktualisiertes Android One ohne Bloatware, das konnte man gebrauchen.
Und dann verzettelte sich HMD in immer mehr Modellen. Die Software wurde immer später aktualisiert, am Rollout von Android 11 arbeitet das Unternehmen immer noch. Dabei haben sie nur ein pures Android ohne eigene Software. Das 7plus ist mittlerweile aus der Wartung rausgefallen, auch wenn es besser ist als seine Nachfolger. Ein 8.1 habe ich mir angeschaut, aber das war überhaupt kein Fortschritt.
Nun macht das Unternehmen einen Neuanfang mit sechs Modellen, von denen die billigsten zwei hier erst gar nicht angeboten wird. Los geht es mit einem G10 für 139 Euro und es endet bei einem X20 für 399 Euro. Ich habe seit ein paar Wochen ein X20 und finde es … meh. Im Prinzip ist alles drin, von 5G bis Zeiss, aber ich kriege einfach keine emotionale Bindung hin, anders als etwa mit dem vivo X53, was ich wirklich toll finde. (Das aber auch doppelt so viel kostet.) Es steht zwar Nokia und Zeiss drauf, aber weder ist das Design inspirierend, noch schießt die Kamera überzeugende Fotos. Ich nehme es immer wieder mal für ein paar Stunden mit und dann gehe ich noch mal nach Hause und mache dieselben Bilder wieder mit dem iPhone oder dem vivo.
Ende Mai habe ich dann das April-Update von Android bekommen. Nun ist es zwei Monat alte und ich warte noch ein paar Monate ab, wie sich das einpendelt.
Love it, trust it, keep it – das ist der neue Nokia/HMD-Claim. So richtig zündet der bei mir noch nicht. Wenn ich mir was wünschen darf: Baut nicht nur Phablets. Das X20 ist eine fette Schnecke. Und das ist noch die schlanke Business Line. Die G-Serie ist als Akkumonster gestaltet: 2 Tage mit dem G20 und 3 Tage mit dem G10.
Der Absatz der Smartphones stockt bereits. Den Marketing-Euros von Huawei, Oppo oder vivo hat Nokia nichts entgegenzusetzen. Darum darf man auch keine subventionierten Verkaufsstarts erwarten.