Beats Studio3 vs Beats Studio Pro

Die dritte und vierte Generation der Beats Studio Over-Ear-Kopfhörer sind von außen beinahe identisch. Gleiche Bedienung, gleiches Design, etwas zurückhaltender gestaltet, z.B. keine Beschriftungen vom dicken b auf der Muschel abgesehen. Das Gute blieb also erhalten.

Neu ist USB-C statt MicroUSB-B. Das eröffnet eine neue Anwendung: Man kann den Studio Pro nun per USB anschließen und erhält auf diesem Weg Zugang zu 24bit/96kHz Lossless Audio. Bluetooth wurde von 4.2 auf 5.3 aktualisiert. ANC ist deutlich besser als zuvor, dazu gesellt sich Hearthrough. Das ist alles auf dem Niveau von AirPods Max, mehrere Hundert Euro billiger und zu zwei Drittel des Gewichts.

Die Beats Pro haben nun einen Beats Chipset statt dem von Apple, damit geht der automatische Wechsel zwischen Apple-Geräten nicht mehr, aber auch hier sind automatisch alle Geräte eines Apple-Kontos gepaart. Das gilt nun aber auch für Android, inklusive der Find-My(-Device) Funktionen. Das ist vorbildlich. Hat man den Beats Pro mit mehreren Geräten gepaart, kann man die Verbindung jederzeit herüberziehen, also auch vom iPhone auf Windows.

Zwei Dinge fehlen objektiv: Multipoint-Verbindungen mit zwei Endgeräten gleichzeitig und ein Tragesensor. Dafür gibt es nun das von AirPods Pro und Max bekannte personalisierte Raumklang-Erlebnis mit Dolby Atmos und Spatial Audio.

Statt des harten eiförmigen Cases gibt es nun ein weiches, eher rechteckiges, das zwei Fächer für die mitgelieferten Kabel bietet. Das ist spürbar besser. USB-C und 3.5 mm Audio-Kabel übertragen Musik, das USB-Kabel sogar das Mikrofonsignal zum Endgerät. Beim Studio3 hatte das Audio-Kabel noch ein eingebautes Mikro, das nun wegfällt. Vermissen werde ich es nicht.

Die Akkulaufzeit ist mit 40 Stunden ohne und 24 Stunden mit ANC mehr als ausreichend. Der Vorgänger schaffte ähnliche Werte (40/22). Zwei Stunden dauert die komplette Ladung von 0 auf 100, aber schon nach wenigen Minuten hat man wieder für mehrere Stunden Strom.

So wie ich die Bedienung des AirPods Max mit Digital Crown und nur einem Knopf mag, so gefällt mir auch die einfache Bedienung der Beats Studio Pro. Nur ein Systemknopf dient als Ein-/Ausschalter, Bluetooth Pairing, USB-Soundprofiles, ANC/Hearthrough. Dazu gibt es auf der linken Seite einen b-Button für die Wiedergabe- und Anrufsteuerung sowie eine Lautstärkeregelung. Alles mit deutlichem Druckpunkt ohne Streichelbedienung.

Das ist alles im besten Sinne retro. Vor allem aber ist der Klang genauso ausgewogen geblieben. Studio3 waren die ersten Beats, die für mich nicht mehr nach Kirmesdisko klangen, sondern ein ausgewogenes und dennoch kräftiges Klangbild präsentierten. Das findet auch in dem nochmal zurückhaltenderen Design einen guten Ausdruck. Es gibt vier sehr geschmackvolle Farbstellungen: Schwarz, Navy, Sandstone und Deep Brown.

Für mich passen die Beats Studio perfekt, aber mit größeren oder abstehenden Ohren könnte es eng werden. Der Listenpreis von Beats Studio3 und Beats Studio Pro war identisch, der Straßenpreis des Studio Pro liegt nur geringfügig über dem des Studio3, sodass ich in jedem Fall zum Studio Pro raten würde. (#reklame)

4 thoughts on “Beats Studio3 vs Beats Studio Pro”

  1. Verstehe ich das richtig, dass sich die Studio Pro (im Gegensatz zu den Studio3) nicht mehr zusammenfalten lassen und vermisst Du das nicht?

    Wobei sind die AirPod Max noch im Vorteil gegenüber den Studio Pro, so dass sich der Mehrpreis der Max lohnen könnte?

    1. Die Studio Pro lassen sich exakt genauso mit Metallgelenken zusammenfalten wie die Studio3. AirPods Max sind von einzigartiger Qualität. Die fühlen sich weitaus besser an (Metall statt Plastik). Aber sie haben aktuell noch keinen USB-Audio-Anschluss und warten sozusagen auf ein Upgrade.

  2. Hallo Volker,
    danke für den Review – mich würde mal der Vergleich zwischen dem Sony WH-1000XM4 (XM5) im Vergleich zum Beats Studio Pro interessieren. Die Sonys hattest du doch sicher auch schon in den Händen bzw. auf den Ohren. Beide haben ANC und liegen preislich ungefähr auf Augenhöhe.
    Wie ist hier dein allgemeiner Eindruck bzw. wäre deine Empfehlung in Sachen Klang / Qualität / Haptik ?

    1. Die allgemeine Einschätzung fast aller Tester ist, dass die Sony 1000XM5 überlegen sind. Nur mir passen sie nicht. Zuviel Software, vor allem eine Touchbedienung, die mir nicht zusagt.

      Die Beats sind vergleichsweise altmodisch.

      Sony hat eine Sache vorbildlich gelöst: Auch ohne Mikrofonarm kann man sehr gut damit telefonieren.

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