Impfterminservice in Hessen :: Nichts gelernt in fünf Monaten

Vor gut fünf Monaten schrieb ich anlässlich des Impfstartes in Hessen über das totale Organisationsversagen:

… sieh an, Hessen hat ein eigenes System Civento an den Start gebracht, wohl aus Lokalpatriotismus für den Hersteller saascom aus der Digitalstadt Darmstadt. Und es kommt, wie es kommen muss: Totales Versagen auf der ganzen Linie. Normalerweise wird sowas für alle möglichen Anträge verwendet, aber mit nur ein paar hundert “Antragstellern” kackt der in Kassel (Hessen) gehostete Server ab. Mehrere Hundert fand der Betreiber wohl richtig viel.

Fünf Monate später sieht das dann so aus: Ein Warteraum für eine Website, also ein Pflaster aufs Holzbein.

16:07: Ich betrete den Warteraum des Impfterminservice Hessen
16:19: Die Web-Applikation beginnt zu laden
Knapp drei Minuten später habe ich meine drei Klicks abgesetzt: Login, Löschung, Bestätigung

Eine Viertelstunde, um eine Terminreservierung zu löschen. Und dann wundern sich bestimmt Leute, warum Bürger einfach nicht erscheinen, statt ordentlich abzusagen.

Ich bin ja seit Montag “durch” mit einmal AZ und einmal BT. Gelöst hat das unbürokratisch der Hausarzt. Das Impfzentrum hat übrigens bei der ersten Impfung perfekt funktioniert. Völlig überbesetzt, keine Wartezeiten. Aber die Bürokratie außen rum war wirklich unfassbar.

Die Niederlande machen das einfacher: Sie rufen die Jahrgänge von oben nach unten auf, jeder kriegt dann seinen Termin und wird geimpft. Fertig.