
Letzte Woche hat AVM ein neues Produkt angekündigt, das mich brennend interessierte. Man montiert das Gerät auf eine sogenannte moderne Messeinheit (vulgo Stromzähler) und verbindet es mit der FRITZ!Box per DECT. Und dann übermittelt es die von der Messeinheit per Lichtimpuls gesendeten Daten und man kann diese fortan in der FRITZ!box und den angeschlossenen Geräten auswerten.

Die Inbetriebnahme ist simpel. Knopf auf dem neuen Gerät drücken, Knopf auf der FRITZ!box drücken, fertig. Zwei AA-Batterien sind schon drin, dauerhaft kann man es auch per USB-C mit Strom versorgen. Zwei Dinge aber waren schwierig:
- Der Datenschutz hat der Auslesung dieser Daten einen mächtigen Stein in den Weg gelegt. Als „schützenswerte Daten“ im Sinne des Datenschutzes sind definiert: Die Momentanwirkleistung, der historische Wert seit letzter Nullstellung sowie die sonstigen historischen Werte (1d, 7d, 30d, 365d). Damit die Messeinheit die Momentanwirkleistung überhaupt sendet, muss man die Übermittlung erst mal freischalten. Das ist mühsam.
- Wir haben von unseren Netzbetreiber einen EMH mMe4.0 Bezugszähler montiert bekommen. Der gehört nicht zu den inkompatiblen Zählern. Dennoch gab es einen kleinen Stolperstein. Smart Energy 250 hält nämlich magnetisch an der korrekten Stelle, aber unserem Zähler fehlte der EMH mMe4.0 Lesekopf Adapter. Wir haben deshalb ein wenig mit Sekundenkleber und Stahlmuttern macguyvert.
Positiv hat mich überrascht, dass es keine weiteren Hürden gab. Keine PIN, nichts. Das Gerät funktionierte auf Anhieb ohne weitere Einrichtung.


- Was mir gefällt: Simple Lösung für FRITZ-Haushalte, DECT-Übertragung mit großer Reichweite, Batterie oder USB-Stromversorgung.
- Verbesserungsfähig: Die FRITZ!Box kann sich nur einen Stromtarif merken. Wir haben aber verschiedene für Haushaltsstrom und Wärmepumpe.
- Erfolg: Wer nicht misst, kann nicht optimieren. Ich konnte schon am ersten Tag meine Grundlast um 50 W senken. Macht 438 kWh im Jahr oder rund 140 €.
Das ist nur eine von vielen Lösungen, um den eigenen Stromverbrauch im Auge zu behalten. Wir schreiben seit 18 Jahren alle zwei Wochen die Zählerstände in ein Excelsheet und haben durch diese engmaschige Verfolgung über die Jahre gelernt, wie wir unnötigen Stromverbrauch minimieren. Man kann auch eigene Lösungen mit einem Lesekopf und einem Raspi bauen oder sich ein Smart Meter Gateway montieren (lassen).
Oh ja, das sieht interessant aus! Jetzt noch eine Lösung für die Funkstrecke “Messeinheit im Keller” zu “Wohnung im 4. Stockwerk” finden. // Das zweiwöchentlche Aufschreiben der Zählerstände ist schon schlau, sollte ich auch mal machen.
Schau mal wie weit du mit einem DECT Telefon kommst. Aufzugsschacht ist super für DECT. Du kannst vielleicht einen Nachbarn auf halbem Weg überzeugen, dass ein DECT-Repeater schön macht. 🤣
Welche Granularität liefert das? Ich bekomme aus dem Smart-Meter des Netzbetreibers (Wiener Netze) 15-minuten Verbrauchsdaten ohne jegliches Equipment über deren Webportal; auch wenn die einen Tag verspätet sind. Scheint bei dem Produkt wesentlich höher zu sein; ob das nützlich ist weiss ich nicht 🙂
Gute Frage. Die Messeinheit übermittelt die Daten jede Sekunde, aber die Daten kommen nur verzögert an der FB an. Wenn man die Daten beim Netzbetreiber einsehen kann, sollte das reichen. Aber wer tut das schon? Der Komfort ist hier im ersten Foto zu sehen. Das ist der Homescreen des Telefons.
Vielen Dank für den Ersteindruck zum Fritz 250 in der Praxis. Zur unterirdischen Umstellung auf moderene Systeme in Deutschland gehört meines Erachtens nicht nur, dass die “intelligenten” Messsysteme aus Datenschutzgründen de facto für Normalanwender sinnlos gemacht werden. Selbst bei einem Smart Meter Gateway geht es weiter: In zwei von drei Wohnungen, wo ich die Vorgänge kenne, Techniker vor Ort und Einbau nicht möglich, da kein Netzempfang. In der dritten Wohnung erfolgte der Einbau, der Messstellenbetreiber stellt aber kein Onlineportal mit den Werten zur Verfügung, sondern man soll sich lokal – also wohl im Keller, zu dem Mieter nicht einmal Zugang haben! – über irgendeine HAN-Schnittstelle auf das System schalten und bekommt dann die Werte in einem weiteren, TRUDI genannten, System angezeigt. Na danke. Im Übrigen: auch der Stromlieferant bekommt nach sechs Monaten die Werte noch nicht übermittelt und der Vorgang bleibt “in Klärung”.
Wenn ich das hier so lese, scheine ich ja bei der Netze-BW im Netzbetreiber-Schlaraffenland zu leben. Ich habe seit Installation des Smartmeters viertelstundengenaue Messwerte im Kundenportal. Jetzt muss ich nur noch rausfinden, was ich da optimieren kann.
Mein Rechner und Bildschirm ziehen im Zustand „Aus“ 15 W – da kam eine Leiste mit Schalter dran!
Was waren die 50 W bei Dir Volker?
Wenn ich das verraten wollte, dann hätte ich es aufgeschrieben. 😁