Wie klinge ich eigentlich selbst?

Der Klang von Kopfhörern ist gut einzuschätzen. Man hört sich Musik an, die man kennt und vergleicht. Je mehr Details man hört, desto besser wird die Musik reproduziert. Manchmal hört man Instrumente in vertrauter Musik auch zum ersten Mal, wenn der Kopfhörer mehr leistet als alle vorher.

Viel schwieriger ist die Einschätzung, wie gut die eigene Stimme aufgezeichnet wird. Fragt man “wie klinge ich eigentlich” bekommt man meistens nur höfliche Antworten, die nicht weiterbringen. Und da gibt es himmelweite Unterschiede. Schlechter Klang macht müde, das kennt mittlerweile jeder von den Online-Meetings. Dabei geben sich die Software-Hersteller bereits größte Mühe, unangenehme Geräusche zu unterdrücken.

Shure MV7, mein Clubhouse-Mikrofon mit Marshall Major IV

Jedes Headset-Mikron klingt anders. Deshalb habe ich mal eine Reihenaufnahme gemacht und präsentiere Euch die Ergebnisse. Um den Test realistisch zu machen, nehme ich nicht in Totenstille auf, sondern spiele von einem HomePod diese Geräusche zu. Damit Ihr meine Stimme wirklich kennt, nehme ich erst einmal diesen ganzen Text mit meinem Shure MV7 auf. Das ist das Mikrofon, das ich in Clubhouse verwende. Wenn Ihr Euch die Samples anhört, solltet Ihr einen Kopfhörer tragen.

Shure MV7

Ich will zunächst mit den kabellosen Earbuds beginnen, die so beliebt sind, aber keinen ganzen Tag mit Videokonferenzen durchhalten.

Apple AirPods 2
Apple AirPods 3
Apple AirPods Pro
Jabra Elite 7 Pro
Nothing ear (1)

Nun folgen die Profi-Geräte, die mit den Ausnahmen Cisco 730, Epos Adapt 660 und Microsoft Surface Headphones 2 einen Mikrofonarm haben.

Cisco 730
Epos Adapt 560
Epos Adapt 660
Jabra Evolve2 65
Jabra Evolve2 75
Logitech Zone Wireless
Microsoft Surface Headphones 2
Poly Voyager 4320
Poly Voyager 5200
Poly Voyager Focus 2

Außer Konkurrenz der Apple AirPods Max, das beste Pferd im Stall, wenn es um Musik oder Videos geht. Dazu der Poly Sync 20, ein Konferenzlautsprecher, der bei mir den Jabra Speak 750 verdrängt hat. Last but not least, der V-Moda BoomPro, ein Mikrofonarm, der sich in Headsets mit abnehmbarem Kabel einstecken lässt. Ich nehme den Marshall Major IV, der mit Bluetooth sagenhafte 80 Stunden Musik spielt.

Apple AirPods Max
Poly Sync 20
V-Moda BoomPro

Wenn es auf die Audioqualität wirklich ankommt, etwa bei Podcast-Aufzeichnungen, kann man eigentlich nur ein Mikrofon wie das Shure oder das V-Moda empfehlen.

Marshall Major IV mit V-Moda BoomPro

Nachtrag: Auf besonderen Wunsch von Armin lege ich mal noch das Beyerdynamic DT297 dazu. Das ist der Goldstandard bei den Podcastern. Es hat ein Kondensator-Mikrofon, das eine Speisespannung von einem Interface braucht. Ich verwende hier ein Zoom PodTrak P4.

Beyerdynamic DT297 mit Zoom PodTrak P4

An diesem Interface lassen sich vier Mikrofone und vier Kopfhörer gleichzeitig anschließen, damit auch mein Shure MV7 . Zwei der Kanäle kann man stattdessen auch mit Computer oder Smartphone verwenden und entfernte Teilnehmer mit aufnehmen.

Beyerdynamic DT297 mit Zoom PodTrak P4, iPad Pro per USB-C und iPhone per TRRS

[Die Links unter den Samples zeigen auf Amazon. Wenn Ihr ein Headset dort erwerbt, erhalte ich einen Zuschuss, der Euch nichts kostet. Es zählt nur, was am gleichen Tag gekauft wird.]

RightSight 2 für Logitech Rally Bars

Die Pandemie hat Home-Office normalisiert und viele Menschen haben erstmals die Kameras an ihren Laptops produktiv genutzt oder eine Webcam für den Monitor angeschafft. Man setzt sich selbst in Szene und sieht alle anderen wie in einem Diakasten.

Das Home-Office wird bleiben, aber viele werden sich auch wieder im Büro treffen und damit steigen die Anforderungen an Meetingräume. Hybride Meetings verschaffen einer eigenen Gerätekategorie Aufwind: Videobars für unterschiedlich große Meetingräume. Einer der cleveren Lösungen ist die Logitech Rally Bar, die zwei Kameras hat. Eine behält den Überblick, die andere fokussiert auf die im Raum anwesenden Teilnehmern. Die Weitwinkelkamera wird bisher nur für die Steuerung der Hauptkamera und generell für die Überwachung des Raums genutzt. So erkennt die Rally Bar, wenn weitere Menschen in den Raum treten, ohne mit der Hauptkamera suchen zu müssen.

Ein Software-Update bringt nun das zweite Kamerabild mit in Meetings, damit die Hauptkamera auf den aktuell Sprechenden zoomen kann. Im sogenannten Speaker View wird das Bild des ganzen Raums in das Bild des Sprechers eingeblendet (Beispiel). Das soll die im Home-Office Arbeitenden besser in das Meeting einzubinden, weil man nicht nur den Sprechenden, sondern auch den ganzen Raum sehen kann.

RightSight 2 ist in CollabOS 1.5 enthalten, das nur als Betaversion verfügbar ist.

Beste Webcam von Welt: Logitech BRIO im Angebot

Ich habe viele Webcams probiert und auch nach Jahren ist BRIO die beste Webcam, die ich gesehen habe. 4k Auflösung, funktioniert auch mit wenig Licht. Absolut unproblematisch, WENN man sie mit dem richtigen Kabel angeschlossen hat. Die ganzen Ladekabel übertragen Daten nämlich nur mit 480 Mbit/s und damit macht die BRIO nur 720p. Schließt man ein USB-Kabel mit 5 GBit/s an, dann läuft sie erst zur Form auf. Bei USB-A erkennt man diese Kabel am blauen Plastikstück im Stecker. Viel Glück bei USB-C.

Es gibt zwei Editionen der BRIO: das normale Paket und die Streaming Edition. Beide sind aktuell im Angebot für rund 130 Euro, vor gut einem Jahr waren sie für das Doppelte nicht zu bekommen. Die Streaming Edition ist etwas billiger, hat aber keinen Nachteil. Sie enthält einfach ein 12-monatiges Frei-Abo für die Streaming Software XSplit. Diese Werbung bringt ein paar Euro ein, so wie Norton Antivirus auf PCs. Kann man installieren, muss man aber nicht.

Was ich aber dringend empfehle, statt der Software aus dem Karton, ist Logi Tune. Diese Software ist stets top-aktuell, ist viel schlanker und hat bei mir eine neuere Firmware installiert.

Logi Tune

Bisher habe ich meine Logitech BRIO immer mit der App “Camera Settings” konfiguriert. Vorgestern ist mir dann Logi Tune untergekommen und das ist viel aufgeräumter und versteckt die unwichtigen Settings hinter Color Adjustments. Tune hat mir auch gleich eine neue Firmware angeboten.

Kurios: Die Download-Seite für die BRIO heißt “undefined Downloads”. Vielleicht ist sie deshalb so schwierig zu finden.

Als letztes Jahr auf einmal alle eine Webcam brauchten, da kostete die BRIO plötzlich 30 Euro mehr als den Listenpreis von 239 Euro. Mittlerweile hat sich das wieder beruhigt und der Preis ist wieder bei 150 Euro angekommen. Das finde ich akzeptabel für die immer noch beste Webcam am Markt, die auch mit wenig Licht sehr gut funktioniert. Wichtig ist übrigens, die Kamera mit mindestens USB 3.0 anzuschließen, sonst liefert sie statt 4k nur 720p. Achtet auf das Kabel!

Logitech MX Keys und MX Master 3

Die beste Maus im Haus: MX Master 3

Die Scheffin hat beim Arbeiten mit dem Trackpad einen Tennisarm entwickelt. Zu viele winzige Bewegungen mit dem Zeigefinger, da schmerzte dann der Ellenbogen. Zeit, was dagegen zu unternehmen. Neu sind deshalb in vowe’s magic flying circus ein Set aus Logitech MX Keys Tastatur und MX Master 3 Maus. Nach dem ThinkBook und dann dem Apple Magic Keyboard und Trackpad ist das ein signifikantes Upgrade. Von der Maus ist die Scheffin schlicht begeistert. Bei mir würde das nicht funktionieren, weil ich schon seit beinahe 20 Jahren keine Maus mehr verwende.

Wichtig: Unbedingt die Version für Mac und PC kaufen

Man sollte bei der Tastatur gegebenenfalls aufpassen, dass man nicht die reine Mac-Version erwischt, weil die untauglich für den PC-Einsatz ist. Es gibt noch ein Plus-Modell mit separater Handballenauflage.

Maus und Tastatur haben einen kleinen Funkempfänger, den sie gemeinsam nutzen, man kann sie aber auch per Bluetooth verbinden. Das geht mit bis zu drei Geräten gleichzeitig. Die Tastatur hat für das Umschalten drei Tasten reserviert, die Maus hat an der Unterseite einen Taster. Dazu bietet Logitech eine Software an, mit der man Maus und Tastatur anpassen kann. Sie verbindet auch die bis zu drei Rechner, wenn sie im gleichen Netzwerk sind, sodass man den zu kontrollierenden Rechner einfach wechseln kann, in dem man den Mauszeiger von einem auf den anderen Rechner verschiebt. So etwas Ähnliches hat Apple gerade für die nächste macOS-Version angekündigt.

Drei Tasten über dem Cursorblock schalten zwischen drei Rechnern um.

In der Praxis scheitert das hier an einer einfachen Beschränkung. Wir können diese Software nicht auf einem dienstlich genutzten PC installieren und einen anderen Grund für die Parallelnutzung von zwei Rechnern gibt es hier nicht. Ich habe es mal mit ein paar Testrechnern probiert, aber in der Praxis habe ich nichts davon. Sehr witzig ist auch die Übernahme der Zwischenablage von einem zum anderen Rechner: Ein echtes Data Loss Prevention Szenario. Passieren kann das natürlich sowieso nicht, weil der Rechner in einem eigenen VPN hängt, in dem er keine anderen sieht. In der Theorie wirklich nett, aber die Tastatur und die Maus beweisen sich auch ohne diese Features wirklich sehr gut. Die Maus ist dick genug, dass man das ganze Handgewölbe darauf ablegen kann und die Tasten sind leicht konkav und man trifft sie damit sicherer.

Maus und Tastatur werden per USB-C geladen. Die Tastatur hält mit Hintergrundbeleuchtung wenigstens zehn Tage, ohne Beleuchtung ein halbes Jahr durch. Beide machen sich über eine blinkende LED bemerkbar, wenn sie geladen werden und man kann auch mit Kabel einfach weiterarbeiten.

Ganz, ganz dicke Empfehlung, auch wenn man die Sonderfunktionen nie nutzt.

Logitech Scribe bringt normale Whiteboards in virtuelle Meetings

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Virtuelle Whiteboards wie Microsoft Surface Hub sind brutal teuer und viele Unternehmen überlegen sich sehr gut, ob sie so etwas anschaffen. Zugleich gibt es einen großen Bedarf, ganz normale Whiteboards auch den Mitarbeitern zugänglich zu machen, die von zu Hause arbeiten.

Logitech hat mit Scribe nun etwas neues am Start: Man schraubt eine Kamera so an die Wand, dass sie das Whiteboard sehen kann und reichtert das mit ein bisschen Intelligenz aus, die eine Person vor dem Whiteboard durchsichtig macht und die Zeichnung klarer und kontrastreicher macht. Man muss lediglich ein Ethernet-Kabel zu einem Wandauslass führen. Ans andere Ende kommt ein PoE-Injektor mit einer USB-Schnittstelle und der Stromversorgung. So lässt sich ein PC am anderen Ende anschließen oder ein dediziertes Gerät für Teams Rooms oder Zoom Room. Scribe kann mit einem Taster ein- und ausgeschaltet werden und taucht als weiterer Teilnehmer im Meeting auf.

Der Listenpreis beträgt 1299 Euro. Für Meeting-Räume ist das ein eher kleiner Betrag, in Webcam-Dimensionen gedacht aber eine ganze Menge.

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