Die Pandemie hat Home-Office normalisiert und viele Menschen haben erstmals die Kameras an ihren Laptops produktiv genutzt oder eine Webcam für den Monitor angeschafft. Man setzt sich selbst in Szene und sieht alle anderen wie in einem Diakasten.
Das Home-Office wird bleiben, aber viele werden sich auch wieder im Büro treffen und damit steigen die Anforderungen an Meetingräume. Hybride Meetings verschaffen einer eigenen Gerätekategorie Aufwind: Videobars für unterschiedlich große Meetingräume. Einer der cleveren Lösungen ist die Logitech Rally Bar, die zwei Kameras hat. Eine behält den Überblick, die andere fokussiert auf die im Raum anwesenden Teilnehmern. Die Weitwinkelkamera wird bisher nur für die Steuerung der Hauptkamera und generell für die Überwachung des Raums genutzt. So erkennt die Rally Bar, wenn weitere Menschen in den Raum treten, ohne mit der Hauptkamera suchen zu müssen.
Ein Software-Update bringt nun das zweite Kamerabild mit in Meetings, damit die Hauptkamera auf den aktuell Sprechenden zoomen kann. Im sogenannten Speaker View wird das Bild des ganzen Raums in das Bild des Sprechers eingeblendet (Beispiel). Das soll die im Home-Office Arbeitenden besser in das Meeting einzubinden, weil man nicht nur den Sprechenden, sondern auch den ganzen Raum sehen kann.
RightSight 2 ist in CollabOS 1.5 enthalten, das nur als Betaversion verfügbar ist.
Ich habe viele Webcams probiert und auch nach Jahren ist BRIO die beste Webcam, die ich gesehen habe. 4k Auflösung, funktioniert auch mit wenig Licht. Absolut unproblematisch, WENN man sie mit dem richtigen Kabel angeschlossen hat. Die ganzen Ladekabel übertragen Daten nämlich nur mit 480 Mbit/s und damit macht die BRIO nur 720p. Schließt man ein USB-Kabel mit 5 GBit/s an, dann läuft sie erst zur Form auf. Bei USB-A erkennt man diese Kabel am blauen Plastikstück im Stecker. Viel Glück bei USB-C.
Es gibt zwei Editionen der BRIO: das normale Paket und die Streaming Edition. Beide sind aktuell im Angebot für rund 130 Euro, vor gut einem Jahr waren sie für das Doppelte nicht zu bekommen. Die Streaming Edition ist etwas billiger, hat aber keinen Nachteil. Sie enthält einfach ein 12-monatiges Frei-Abo für die Streaming Software XSplit. Diese Werbung bringt ein paar Euro ein, so wie Norton Antivirus auf PCs. Kann man installieren, muss man aber nicht.
Was ich aber dringend empfehle, statt der Software aus dem Karton, ist Logi Tune. Diese Software ist stets top-aktuell, ist viel schlanker und hat bei mir eine neuere Firmware installiert.
Bisher habe ich meine Logitech BRIO immer mit der App “Camera Settings” konfiguriert. Vorgestern ist mir dann Logi Tune untergekommen und das ist viel aufgeräumter und versteckt die unwichtigen Settings hinter Color Adjustments. Tune hat mir auch gleich eine neue Firmware angeboten.
Kurios: Die Download-Seite für die BRIO heißt “undefined Downloads”. Vielleicht ist sie deshalb so schwierig zu finden.
Als letztes Jahr auf einmal alle eine Webcam brauchten, da kostete die BRIO plötzlich 30 Euro mehr als den Listenpreis von 239 Euro. Mittlerweile hat sich das wieder beruhigt und der Preis ist wieder bei 150 Euro angekommen. Das finde ich akzeptabel für die immer noch beste Webcam am Markt, die auch mit wenig Licht sehr gut funktioniert. Wichtig ist übrigens, die Kamera mit mindestens USB 3.0 anzuschließen, sonst liefert sie statt 4k nur 720p. Achtet auf das Kabel!
Die Scheffin hat beim Arbeiten mit dem Trackpad einen Tennisarm entwickelt. Zu viele winzige Bewegungen mit dem Zeigefinger, da schmerzte dann der Ellenbogen. Zeit, was dagegen zu unternehmen. Neu sind deshalb in vowe’s magic flying circus ein Set aus Logitech MX Keys Tastatur und MX Master 3 Maus. Nach dem ThinkBook und dann dem Apple Magic Keyboard und Trackpad ist das ein signifikantes Upgrade. Von der Maus ist die Scheffin schlicht begeistert. Bei mir würde das nicht funktionieren, weil ich schon seit beinahe 20 Jahren keine Maus mehr verwende.
Man sollte bei der Tastatur gegebenenfalls aufpassen, dass man nicht die reine Mac-Version erwischt, weil die untauglich für den PC-Einsatz ist. Es gibt noch ein Plus-Modell mit separater Handballenauflage.
Maus und Tastatur haben einen kleinen Funkempfänger, den sie gemeinsam nutzen, man kann sie aber auch per Bluetooth verbinden. Das geht mit bis zu drei Geräten gleichzeitig. Die Tastatur hat für das Umschalten drei Tasten reserviert, die Maus hat an der Unterseite einen Taster. Dazu bietet Logitech eine Software an, mit der man Maus und Tastatur anpassen kann. Sie verbindet auch die bis zu drei Rechner, wenn sie im gleichen Netzwerk sind, sodass man den zu kontrollierenden Rechner einfach wechseln kann, in dem man den Mauszeiger von einem auf den anderen Rechner verschiebt. So etwas Ähnliches hat Apple gerade für die nächste macOS-Version angekündigt.
In der Praxis scheitert das hier an einer einfachen Beschränkung. Wir können diese Software nicht auf einem dienstlich genutzten PC installieren und einen anderen Grund für die Parallelnutzung von zwei Rechnern gibt es hier nicht. Ich habe es mal mit ein paar Testrechnern probiert, aber in der Praxis habe ich nichts davon. Sehr witzig ist auch die Übernahme der Zwischenablage von einem zum anderen Rechner: Ein echtes Data Loss Prevention Szenario. Passieren kann das natürlich sowieso nicht, weil der Rechner in einem eigenen VPN hängt, in dem er keine anderen sieht. In der Theorie wirklich nett, aber die Tastatur und die Maus beweisen sich auch ohne diese Features wirklich sehr gut. Die Maus ist dick genug, dass man das ganze Handgewölbe darauf ablegen kann und die Tasten sind leicht konkav und man trifft sie damit sicherer.
Maus und Tastatur werden per USB-C geladen. Die Tastatur hält mit Hintergrundbeleuchtung wenigstens zehn Tage, ohne Beleuchtung ein halbes Jahr durch. Beide machen sich über eine blinkende LED bemerkbar, wenn sie geladen werden und man kann auch mit Kabel einfach weiterarbeiten.
Ganz, ganz dicke Empfehlung, auch wenn man die Sonderfunktionen nie nutzt.
Virtuelle Whiteboards wie Microsoft Surface Hub sind brutal teuer und viele Unternehmen überlegen sich sehr gut, ob sie so etwas anschaffen. Zugleich gibt es einen großen Bedarf, ganz normale Whiteboards auch den Mitarbeitern zugänglich zu machen, die von zu Hause arbeiten.
Logitech hat mit Scribe nun etwas neues am Start: Man schraubt eine Kamera so an die Wand, dass sie das Whiteboard sehen kann und reichtert das mit ein bisschen Intelligenz aus, die eine Person vor dem Whiteboard durchsichtig macht und die Zeichnung klarer und kontrastreicher macht. Man muss lediglich ein Ethernet-Kabel zu einem Wandauslass führen. Ans andere Ende kommt ein PoE-Injektor mit einer USB-Schnittstelle und der Stromversorgung. So lässt sich ein PC am anderen Ende anschließen oder ein dediziertes Gerät für Teams Rooms oder Zoom Room. Scribe kann mit einem Taster ein- und ausgeschaltet werden und taucht als weiterer Teilnehmer im Meeting auf.
Der Listenpreis beträgt 1299 Euro. Für Meeting-Räume ist das ein eher kleiner Betrag, in Webcam-Dimensionen gedacht aber eine ganze Menge.