Sonos hat vor ein paar Wochen den CEO rausgeschmissen und durch einen Cleaner ersetzt. Der soll jetzt den Saustall ausmisten, der letztes Jahr mit dem Release einer kaputten Software angerichtet wurde. Die Software war nötig, um einen komplizierten Kopfhörer auf den Markt zu bringen, den keiner haben wollte und der nun die Lager verstopft. Der neue Interims-CEO hat jetzt auch noch ein bisher unangekündigtes TV-Produkt auf Eis gelegt, was wahrscheinlich auch keiner hätte haben wollen.
Apple ist letztes Jahr ebenfalls falsch abgebogen. Stichwort “Apple Intelligence”. Gruber ist jetzt endlich aufgewacht und hat kapiert, dass Apple nicht automatisch schlauer ist als alle anderen. AI ist ein dickes Brett, das man nicht mal einfach so in ein paar Monaten durchbohrt. So wie man auch nicht einfach mal ein Apple Car bauen kann, um damit Geld zu verdienen. Was heißt denn eigentlich bei den letztes Jahr angekündigten iPhones “built from the ground up for Apple Intelligence”? Es heißt einfach nur, dass Apple den Geräten mit 8GB mehr RAM eingebaut hat. So wie Macs nun mindestens 16 GB statt 8 GB haben. Und so langsam schwant es Apple, dass sich das Luftschloss nicht in 8 GB nachbauen lässt. Zwei Möglichkeiten: Sie hungern sich irgendwie dahin oder sie fangen noch mal neu an. Das geht beides nur, wenn sie den Trainer wechseln. Nicht Tim Apple, der seine Qualitäten hat, aber die AI-Truppe.
Ich bohre bei Microsoft schon länger am Copilot-Luftschloss herum. Ein Copilot+ PC tut eben nicht das, was Microsoft versprochen hat: AI lokal. Ja, es gibt ordentlich NPU-Power, damit könnte man im Hintergrund Screenshots analysieren, aber es hat sich herausgestellt, dass keiner “Recall” will. FAQ: Kann ich das abschalten? Antwort: Erfreulicherweise ja. Nun macht die NPU Kleinkram: Hintergrund der Webcam verstrubbeln, Nebengeräusche unterdrücken, etc. Marketing macht derweil weiter und benennt die Office-App in Copilot 365 um.
Das ist mir alles zu viel heiße Luft. Was wird Apple machen? Im Herbst werden sie vielleicht das dünnste iPhone aller Zeiten präsentieren, weil die Chinesen nämlich mittlerweile sagenhaft gute Akkus in ihre Top-Smartphones verbauen. Dünner und doch mehr Kapazität. Und damit keiner so richtig merkt, dass Siri immer noch der dümmste Assistent ist, werden sie einmal die Software frisch anstreichen. Neue UX und wir lernen mal wieder, wo jetzt die Ostereier versteckt sind.
PS: Wer sowas wie “Apple Intelligence” heute erleben will, spricht einfach mal mit Google Gemini. Ja, spricht! Du darfst sogar ins Wort fallen. Gibt es auch als App auf einem Smartphone deiner Wahl. Wenn zufällig Android drauf läuft, dann kann Gemini nicht nur rumlabern, sondern auch was machen.
Clientseitige AI mag schwer sein.
Mir hätte serverseitige für Siri, gern bei den üblichen Verdächtigen dazu gekauft, gereicht.*
Üblicher Kommentar im Haushalt, wenn die Homepods plötzlich zu doof für Trivialitäten sind, die zuvor wochenlang funktionierten: “She’s got a stroke. Again.”
*Die machen stapelweise Geld mit “services”, kann man ja ein wenig die Nettorendite schmälern und API-Calls dort kaufen, wo man weiß, wie es geht.
Ich weiß noch, wie alle sagten, Google habe KI verschlafen…
Ja, Google Gemini ist schon in der kostenfreien Ausbaustufe ein besserer Gesprächspartner als ein Großteil meiner humanen Umgebung…