Der Klang von Kopfhörern ist gut einzuschätzen. Man hört sich Musik an, die man kennt und vergleicht. Je mehr Details man hört, desto besser wird die Musik reproduziert. Manchmal hört man Instrumente in vertrauter Musik auch zum ersten Mal, wenn der Kopfhörer mehr leistet als alle vorher.
Viel schwieriger ist die Einschätzung, wie gut die eigene Stimme aufgezeichnet wird. Fragt man “wie klinge ich eigentlich” bekommt man meistens nur höfliche Antworten, die nicht weiterbringen. Und da gibt es himmelweite Unterschiede. Schlechter Klang macht müde, das kennt mittlerweile jeder von den Online-Meetings. Dabei geben sich die Software-Hersteller bereits größte Mühe, unangenehme Geräusche zu unterdrücken.

Jedes Headset-Mikron klingt anders. Deshalb habe ich mal eine Reihenaufnahme gemacht und präsentiere Euch die Ergebnisse. Um den Test realistisch zu machen, nehme ich nicht in Totenstille auf, sondern spiele von einem HomePod diese Geräusche zu. Damit Ihr meine Stimme wirklich kennt, nehme ich erst einmal diesen ganzen Text mit meinem Shure MV7 auf. Das ist das Mikrofon, das ich in Clubhouse verwende. Wenn Ihr Euch die Samples anhört, solltet Ihr einen Kopfhörer tragen.
Ich will zunächst mit den kabellosen Earbuds beginnen, die so beliebt sind, aber keinen ganzen Tag mit Videokonferenzen durchhalten.
Nun folgen die Profi-Geräte, die mit den Ausnahmen Cisco 730, Epos Adapt 660 und Microsoft Surface Headphones 2 einen Mikrofonarm haben.
Außer Konkurrenz der Apple AirPods Max, das beste Pferd im Stall, wenn es um Musik oder Videos geht. Dazu der Poly Sync 20, ein Konferenzlautsprecher, der bei mir den Jabra Speak 750 verdrängt hat. Last but not least, der V-Moda BoomPro, ein Mikrofonarm, der sich in Headsets mit abnehmbarem Kabel einstecken lässt. Ich nehme den Marshall Major IV, der mit Bluetooth sagenhafte 80 Stunden Musik spielt.
Wenn es auf die Audioqualität wirklich ankommt, etwa bei Podcast-Aufzeichnungen, kann man eigentlich nur ein Mikrofon wie das Shure oder das V-Moda empfehlen.

Nachtrag: Auf besonderen Wunsch von Armin lege ich mal noch das Beyerdynamic DT297 dazu. Das ist der Goldstandard bei den Podcastern. Es hat ein Kondensator-Mikrofon, das eine Speisespannung von einem Interface braucht. Ich verwende hier ein Zoom PodTrak P4.
An diesem Interface lassen sich vier Mikrofone und vier Kopfhörer gleichzeitig anschließen, damit auch mein Shure MV7 . Zwei der Kanäle kann man stattdessen auch mit Computer oder Smartphone verwenden und entfernte Teilnehmer mit aufnehmen.

[Die Links unter den Samples zeigen auf Amazon. Wenn Ihr ein Headset dort erwerbt, erhalte ich einen Zuschuss, der Euch nichts kostet. Es zählt nur, was am gleichen Tag gekauft wird.]
Wirf doch bitte noch ein Sample des Beyerdynamic DT 297 rein. Kabelgebunden am Audio-Interface, aber auch eine Referenz, zumindest bei Podcastern.
Ja, gerne.
Sehr interessanter Versuch – Danke!
Wie kann man seine eigene Stimme am besten aufnehmen? Ich würde gerne mal wissen, wie gut meine Headsets und das im Macbook Pro eingebaute Mikrofon klingen. Verwende zu 90% MS Teams, bin kein Creator. Ändert das verwendete Meeting-Tool auch etwas an der Qualität der Übertragung? Also klinge ich in MS Teams evtl. anders als in Zoom?
Ich nehme immer mit Just Press Record auf. https://apps.apple.com/app/just-press-record/id1033342465
Dort kann man Mikrofon und Qualität wählen. Das läuft auf allen Apple Plattformen. Die Konferenz-Software kann den Audio-Stream noch mal filtern und alles wegdrücken, was nicht Stimme ist. Ich würde einfach mal ein Meeting aufzeichnen und dann reinhören.
Aus eigener Erfahrung kann ich / möchte ich das V-Moda BoomPro ausdrücklich (!) empfehlen, ich fahre es zusammen mit dem Marshall Headset und es ist einfach das für beide Seiten ermüdungsfreiste und dabei budgetschonende Setup – und es muss nie geladen werden 😉
Ich habe ebenfalls sehr gute Erfahrungen mit dem V-Moda BoomPro gemacht. Ich gebe aber zu, dass ich in letzter Zeit für “normale” Meetings etwas …headset-faul wurde und dort fast ausschliesslich das Mikro der Webcam (in meinem Fall: einer Logitech C925e) verwende. @Volker – wäre zur Abschre… ehmmm: zum Vergleich vielleicht noch eine Idee zur Abrundung des Tests…
Hast Du eigentlich noch das HyperCast Quadcast S im Betrieb – und wie schlägt sich das im Vergleich?
Nicht regelmäßig. Habe es aber neulich eine Woche benutzt. Es ist vergleichbar mit Shure und Beyerdynamic, hat aber nur einen schwachen Popschutz. Abhilfe: Man stellt es nicht genau vor den Mund sondern zehn Zentimeter zur Seite und richtet es dann so aus, dass die Vorderseite zum Mund zeigt.