Logitech MX Brio 705: Zwei Schritte vor, einer zurück

Logitech hat eine neue Premium-Webcam im Angebot. Für Konsumenten heißt sie MX Brio und für Unternehmenskunden MX Brio 705. Bevor ich über die Fortschritte berichte, will ich den Rückschritt gegenüber der Brio 4K erwähnen. Die MX Brio hat kein Windows Hello mehr. Die dafür notwendige IR-Kamera hat Logitech eingespart.

Äußerlich ist die MX Brio am Aluminium-Gehäuse erkennbar, das an die MX-Tastaturen erinnert; daher kommt auch der Name. Der Privacy-Shutter ist kein aufgesetztes Zubehör mehr, sondern ein Ring mit einer zweiteiligen Blende, die sich durch Drehen schließt. Damit ist die Kamera physisch stillgelegt, aber nicht das Mikro. Auf der Vorderseite sieht man zwei Schlitze links und rechts für Beamforming Mikrofone. und eine LED, die anzeigt, ob das Gerät aktiv ist. Das entspricht der preisgünstigeren 1080p-Kamera Brio 500/505.

Von dieser übernimmt die MX Brio auch die praktische Magnet-Halterung. Man kann die Kamera mit einem leichten Zug von der Bildschirmhalterung abziehen und etwas aus der Hand demonstrieren. Das mitgelieferte USB-C-Kabel ist lang genug, aber auch sehr schwer. Ich habe es durch ein leichteres Thunderbolt-Kabel ersetzt.

MX Brio unterstützt auch den Show Mode der Brio 505. Klappt man die Kamera nach vorne, um etwas auf dem Schreibtisch zu zeigen, erkennt die Kamera die Lageänderung und dreht das Bild um 180 Grad, so dass der Schreibtisch “richtig rum” erscheint.

Die Monitorhalterung hat einen schlankeren Haken als die Brio 4K, der auch bei einem schmalen Rand nicht ins Bild ragt. Der Magnetfuß ist in der Halterung so gelager, dass man die Kamera um die Hochachse drehen kann. Ein 1/4-Zoll-Gewinde (6,35 mm) bietet eine Montage auf einem Stativ an.

Zu diesen äußerlichen Veränderungen abgesehen, überzeugt die MX Brio vor allem durch innere Werte. Der Sony Starvis Sensor hat 70 Prozent größere Pixel als der Sensor in der Brio 4k, davor ist ein Weitwinkelobjekt mit 5 Elementen montiert. Die Kamera zeichnet 4k mit 30 fps oder 1080p mit 60 fps auf. Der Autofokus ist schneller und die Bildverarbeitung passt Belichtung und Farbtemperatur an die erkannten Gesichter an. Ich habe in LogiTune außerdem RightSight aktiviert, durch das die Kamera stets den richtigen Bildausschnitt wählt. Dabei kann man zwischen Closer, Default und Farther wählen.

Bei guten Lichtverhältnissen taugt jede Webcam. Die MX Brio kann aber auch mit hellen Hintergründen, beispielsweise einem Fenster umgehen. Ich habe auch einmal ganz ungewöhnliche Lichtsituationen bei Nacht ausprobiert.

In diesen drei Extremszenarien macht die MX Brio immer noch eine gute Figur. Diese Aufgabe hat Logitech gut gelöst. Die Kamera soll jetzt die Jabra Panacast 20 ablösen, die mir bisher gute Dienste geleistet hat.

Wenn Ihr eine kaufen wollt, bitte diese Links verwenden: (#reklame)

Shure MoveMic: Winziges Zweikanal-Lavaliermikrofon mit Bluetooth LE im Test

Ich war die letzten Tage mit dem Test eines neuen drahtlosen Lavalier-Mikrofon beschäftigt. Das Ergebnis steht bei heise+. Und da gibt es auch ein Video dazu.

Executive Summary: Unfassbar kleines Mikro mit guter Aufnahme. Kann man einzeln und als Pärchen direkt mit der MOTIV Video App auf dem Smartphone verbinden oder über einen Receiver mit jeder Software auf Smartphone, PC/Mac oder einer Kamera.

In dem Beitrag ist ein Video, bei dem der Ton direkt aus dem MoveMic kam. Ein Kollege hat das Frequenzspektrum untersucht. Das ist kein gewöhnliches Bluetooth-Mikro, dessen Codec bei 8 kHz alles abschneidet. Hier kommen auch die Obertöne bis 20 kHz rüber. Broadcast-Qualität.

Dicke Empfehlung, das nötige Kleingeld vorausgesetzt (#reklame):

  • Shure MoveMic Two Receiver Set – Profi Funk-Ansteckmikros mit Empfänger für Kamera, iPhone, Android, Mac & PC, 2 Bluetooth Mini Mics (MV-TWO-KIT-Z6)
  • Shure MoveMic Two – Professonelle Funk-Ansteckmikrofone für iPhone & Android, 2 Bluetooth Mini Mics (MV-TWO-Z6)
  • Shure MoveMic One – Professionelles Funk-Ansteckmikro für iPhone & Android, Bluetooth Mini Mic (MV-ONE-Z6)

Ja, die sind brutal teuer, aber auch brutal gut. Und man will in jedem Fall das Set, weil man sonst alles nachkauft.

iPhone 14 Pro: 89% Akku nach einem Jahr

Heute ist mein iPhone exakt ein Jahr in Betrieb und der Akku zeigt eine Kapazität von 89% an. Wie sieht das bei Euch aus?

Update: Ich habe mal mehr als 80 Datenpunkte in eine Grafik gepackt und man sieht, dass die im Oktober 2022 in Betrieb genommenen iPhone 14 (Pro) sehr breit nach unten streuen. Meine Performance ist kein Ausreißer:

Was man eigentlich erwarten sollte, ist ein Bogen wie bei den höchsten Werten.

Apple AirPods Max – Immer noch mein Favorit

Auch nach Jahren nutze ich die AirPods Max jede Woche. Nach Dutzenden von Kopfhörern habe ich noch keinen besseren gefunden. Beste Geräuschunterdrückung und beste Transparenz. Die AirPods Pro haben neue Tricks gelernt, etwa den Transparenzmodus, der beim Auftreten lauter Geräusche zumacht, oder die Absenkung der Lautstärke, wenn ich selbst spreche. Aber bei seinen Paradedisziplinen hat der AirPods Max die Nase vorn.

Auch nach fleißiger Nutzung zeigt der Max keine Abnutzungserscheinung. Mit einer Ausnahme: Das Netz im Kopfbügel macht langsam schlapp. Der Bügel ist zwar austauschbar, aber Apple hat das Ersatzteil nicht im Angebot. Noch habe ich keine Not, aber das kommt irgendwann auf mich zu. Bisher habe ich noch bei allen Over-Ears das Band und die Kissen tauschen müssen. Es gibt übrigens ein ganz billiges Ersatzteil (#reklame), das exakt in den Bügel passt.

Eine Schwäche hat Apples bestes Stück: Man kann damit nicht gut telefonieren. Das muss nicht so sein, wie der Sony WH-1000XM5 beweist. Sony hat ihm in der fünften Generation beigebracht, auch ohne Mikrofonbügel Stimmen perfekt aufzunehmen. Das sollte Apple auch können.

Wie alle AirPods taugt auch der Max nicht für den Einsatz mit Windows oder Android. Ich nutze ihn ausschließlich mit dem iPhone. Er ist übrigens neben dem Jabra Evolve2 65 Flex der einzige Kopfhörer, dessen Case ich verwende. Viel gescholten, aber für mich perfekt.

PWAs continue to be available in iOS 17.4

Apple is now walking back that decision and says it will “continue to offer the existing Home Screen web apps capability in the EU.”

9TO5MAC

After the EU made it known they will not be accepting Apple’s plan to remove progressive web apps in the EU, Apple has blinked. Simple impact for WhatsApp users: you will continue to be able to have WhatsApp Web as an app on iPad.

Signal rolls out user names

You no longer have to give out your phone number if you want to be reachable by Signal Messenger. That move was overdue and it came in true Signal fashion.

You can change that username at any time and you can choose what you share on your profile. I chose @vowe.01 as my username, but I do not accept messages from people who do not disclose their identity.

Signal is my preferred messenger, but I can also be reached by iMessage with my email address. Sorry, no WhatsApp.

Tapo C425 #stuffthatworks

Vor Jahren habe ich als Überwachungskamera Arlo empfohlen. Das waren die ersten Kameras, die man ohne Verkabelung betrieben konnte. Die Liebe zu Arlo ist mittlerweile erkaltet, weil das Unternehmen vor allem Cloud Services verkaufen will. Wer früher Arlo gekauft hat, der wird heute wohl besser zu Eufy greifen.

Jetzt wohnt an meinem Eingang etwas anderes: Die neue TP-Link C425. Die Kamera läuft mit einem 10000 mAh-Akku bis zu 300 Tage, wenn sie pro Tag nicht mehr als 4 Minuten aufzeichnet. (Ich rechne mit einem Monat.) Und sie hat eine Menge zu bieten:

Aus dem (diagonal gemessenen) Sichtfeld von 150 Grad, kann man Bildausschnitte ausschalten, um die Privatspähre seiner Nachbarn zu gewährleisten. Die Kamera ernennt nicht nur Bewegung, sondern auch Personen, Haustiere und Fahrzeuge. Wenn man Benachrichtigungen eingeschaltet hat, dann steht in der Push-Nachricht auch drin, was die Kamera wann gesehen hat. Die Triggerzonen, wo erkannt wird, kann man eingrenzen; das ist auch sehr nötig. Ohne diese Einschränkung hat die Kamera mühelos Personen in mehr als 10 Meter Entfernung erkannt – nicht welche Person, sondern dass da irgendjemand durchs Bild läuft. Bewegungserkennung funktioniert bei seiticher Bewegung perfekt und weniger gut, wenn man direkt auf den Sensor zuläuft.

Nachtaufnahmen gehen per Infrarot oder in Farbe. Farbaufnahmen werden über LEDs ausgeleuchtet. Die Aufnahmen speichert die Kamera auf einer SD-Karte oder in der optionalen und kostenpflichtigen Cloud. iCloud Secure Video wird nicht unterstützt, aber das Requirement ist bei TP-Link auf dem Schirm.

Die Möglichkeit, aufgenommene Videos per RTSP auf einen Netzwerkspeicher oder Videorekorder zu speichern, habe ich nicht getestet. Für die Netzverbindung benötigt die Kamera ein 2,4 GHz WLAN am Aufhängungsort; sie verbindet sich mit jedem Accesspoint im Heimnetz ohne einen eigenen Hub.

Die Verbindung zwischen der Kamera und der Basis an der Wand ist magnetisch. Diese Basis wiederum hält sofort auf geeigneten Blechoberflächen, etwa einer Gartenhütte. Tapo liefert eine kleine Stahlplatte mit zwei Schraublöchern, zwei Schrauben und Dübeln mit. Diese Platte lässt sich durch einen ebenfalls mitgelierten doppelseitigen Aufkleber an glatten Flächen befestigen. So habe ich das gemacht.

Bei einem Einkauf über die tapo-Website gibt es ein Solarpanel dazu. Dafür kriege ich allerdings keine Zulassung. Die Kamera lässt sich unauffällig montieren, aber vom Solarpanel muss man erst mal ein Kabel zur Kamera verlegen. Der Anschluss ist kurioserweise ein MicroUSB.

Das ist jetzt in kurzer Zeit das zweite Produkt von tp-link, das mich voll überzeugt.

Aurvana Ace (2): Ein Gruß aus der Zukunft

TWS (True Wireless Stereo) Earbuds gibt es mittlerweile wie Sand am Meer. Und dennoch sticht immer mal wieder ein Produkt hervor aus der Masse. Zum Beispiel die Aurvana Ace von Creative, die es in zwei eng verwandten Versionen gibt. Aber bevor ich ins Detail gehe, will ich meinen allerersten Eindruck schildern.

Los ging es mit den Ace 2: Stabile Stülpschachtel, zwei Aufkleber durchtrennt, drinnen dann ein handschmeichlerisches Case, ein kurzes Ladekabel USB-A auf USB-C und zwei Extra-Sets von Eargels. Das Case ist halb transparent, man erkennt bereits das gold-schimmernde Innengehäuse. Und beim Öffnen macht es dann BLING. Das wirkt entweder wie für Trump geschaffen oder es erzeugt einen “Haben-Wollen” Effekt. Vielleicht auch beides. Earbuds von Schutzfolie befreit und in die Ohren gesetzt. Sie sind bereits im Pairing Mode, aber müssen dann in den Einstellungen von Hand verbunden werden. iPhone, Android, Windows, keines erkennt automatisch die neuen Earbuds. Danach wie immer die passende App installiert, das geschieht ebenfalls nicht automatisch. Sobald man das Produkt hinzufügt, erkennt die App ein Update, hier von 1.6.x auf 2.7.x. Der Update geht fix und dann das erste Klangerlebnis.

HOLY MOLY!

Ich wusste, was mich erwartet, aber der Flash kam trotzdem. Luftig leicht, transparent, beschwingt spielen die Höhen auf, warm die Mitten und darunter liegt ein satter Bass. Dieser an sich perfekte Klang soll sich noch verschlechtern, wenn ich die Einstellungen durchprobiere. Das weiß ich aber noch nicht. An dieser Stelle sind die Earbuds bereits “gekauft”.

Creative Aurvana Ace 2

Woher kommt dieser überzeugende Klang? Beide Aurvana Ace haben eine technische Neuerung: xMEMS-Treiber. Normalerweise werden Töne über eine Kombination von Spule und Magnet erzeugt, während beim MEMS alles auf einem Chip integriert ist. Bisher kennt man die Technik von den winzigen Headset-Mikrofonen und anderen Sensoren. Hier aber wird die Oberfläche nicht angeregt sondern aktiv bewegt und versetzt Luft in Schwingungen. Das funktioniert nur mit wenig Luft und hohen Frequenzen, dafür aber mit hoher Präzision. Für tiefe Töne haben die Aurvana Ace einen zusätzlichen 10 mm großen Treiber.

xMEMS vor dem klassischen Treiber

Bequem sind sie durch die ovalen Passstücke für die Ohren, von denen Creative nur drei Paare liefert. Ich habe durchschnittliche Ohren, wodurch mir bereits die mittleren bestens passen.

Ein bisschen in die Zukunft greifen die Aurvana Ace auch durch den Bluetooth 5.3 Chipset mit Unterstützung für Bluetooth LE Audio und den LC3 Codec. Da ich noch keine Geräte haben, die das nutzen, kann ich das nur weitererzählen, aber nicht testen.

Creative Aurvana Ace

Da ich mit den Ace2 begonnen habe, konnte ich sofort einen Unterschied wahrnehmen, als ich danach die “normalen” Ace getestet habe. Ace 2 hat Adaptive ANC, während Ace nur ein vom Anwender in drei Stufen schaltbares ANC hat. Und das macht sich in der Basswiedergabe bemerkbar. Generell habe ich mit ANC einen besseren Klang als ohne oder mit eingeschalteter Transparenz.

Ace und Ace2 haben unterschiedliche Chipsets. Ace2 hat zusätzlich zu SBC, aptX und AAC noch die “Qualcomm Sound” mit aptX Lossless. Ich habe beide Geräte mit AAC an ThinkPad und iPhone und mit aptX an Android getestet. Ich höre nur einen Unterschied beim ANC. Das erreicht nicht das Niveau von AirPods Pro oder anderen Geräten der 300 Euro-Klasse, aber ist für mich vollkommen ausreichend.

Die Bedienung mit Touchpads ist problemlos, weil einzelne Taps nicht zählen. es gibt dur 2x, 3x und long press. Die Smartphone App hat einen Equalizer mit unzähligen Presets, die ich nicht benötige. Zwei Dinge fehlen mir: Ein Tragesensor für Auto-Start/Stop und einen Side Tone, der mir in Telefonaten meine eigene Stimme hörbarer macht.

Für die Aurvana Ace gibt es aktuell (22.2.24) einen 20% Coupon, der den Preis an der Kasse reduziert. Damit landen die Ace damit auf zwei Drittel der Ace 2, was mir eine Empfehlung wert ist. (#reklame)