Letztes Jahr hat Jabra begonnen, die Reihe von Elite-Earbuds zu erneuern. Während 75t und 85t noch ein asymmetrisches Design hatten, bei dem der linke Earbud nicht ohne den rechten funktionierte, sind alle neuen Modelle von 3 bis 7 Pro unabhängig einsetzbar.
Auch wenn die Earbuds ein einheitliches Design haben, unterscheiden sie sich in vielen Details. Elite 3 ist das Einstiegsmodell ohne ANC, ohne Sprachansagen und ohne AAC-Unterstützung. Das Topmodell Elite 7 Pro hat dagegen ANC und AAC, dafür aber nicht den Qualcomm-Codec aptX, der im Android-Markt verbreitet ist. Hier muss man im Detail nachschauen. Dazu gibt es noch zwei Modelle für Sportler, die besonders fest in den Ohren sitzen: Elite 4 Active (aptX, vier Mikros) und Elite 7 Active (AAC, sechs Mikros). Beide habe ich nicht getestet, da bei mir die anderen drei schon sehr gut passen.
Mit den Elite 5 klärt sich nun alles auf. AAC und aptX, hybrides ANC mit vier außen- und zwei innenliegenden Mikros, dazu aktive Geräuschunterdrückung für die Mikros, sodass man die Stimme auch in lauten Umgebungen besser hört. Die Elite 5 unterstützen Siri, Google Assistant, Alexa und Spotify Tap. Eine dieser vier Funktionen kann man mit einem doppelten Klick des linken Earbuds auslösen. Die Akkus halten bis zu 7 Stunden und das Case kann sie dreimal vollständig aufladen. Per USB-C oder induktivem Qi-Lader füllt man es nach.
Das Elite 5 ist das bisher kompletteste Angebot. Schon zum Start hat es Bluetooth-Multipoint, d.h. es kann mit zwei Geräten gleichzeitig verbunden sein, etwa Smartphone und PC. Der wesentliche Unterschied zwischen 7 Pro und 5 ist, dass 7 Pro in jedem Earbud zwei Mikros und einen Knochenschallsensor hat, während das Elite 5 jeweils drei Mikros hat. Diese erlauben ein hybrides ANC, bei dem die außenliegenden Mikros zunächst den Lärm rausfiltert und das innenliegende dann die verbleibende Differenz ausgleicht.
Und jetzt wird es kniffelig. Theoretisch sind Elite 5 und Elite 7 Pro ebenbürtig mit nur kleinen Unterschieden. Aber praktisch hat Elite 7 Pro schon ein halbes Jahr kontinuierliche Produktverbesserungen zwischen September ’21 und April ’22 erfahren. Stand heute ist Elite 5 bereits besser als Elite 7 Pro beim Start war. Da gab es noch kein Multipoint, die beworbene Windfestigkeit war enttäuschend, die Stimmaufnahme eher mittelprächtig. Aber man schaue sich einmal genau an, was sich in diesem Bereich alles getan hat.
Wenn ich aktuell Elite 5 mit 7 Pro vergleiche, dann fehlt MyFit (Passkontrolle) und MySound (Hörprofile). Beides könnte Jabra in einem Update nachliefern, so wie die Elite 3 ohne Equalizer gestartet sind, der aber ein halbes Jahr später nachgeliefert wurde. Stand heute ziehe ich die 7 Pro vor, weil ich aptX nicht brauche und der Bass druckvoller ist. Nach einem oder zwei Firmware Updates der Elite 5 wird sich das möglicherweise ändern. Es ist heute nicht mehr möglich, den Klang dauerhaft zu bewerten. Jedes Software Update kann ihn vollständig ändern.
In jedem Fall aber ist das Case der Elite 5 für mich am schönsten. Das Case der Elite 3 hatte keine Qi-Spule und musste per Kabel geladen werden, das Case der 7 Pro ist mir zu voluminös, aber das Case der Elite 5 ist perfekt.
Kleine Kaufberatung: Es gibt keine besseren Earbuds für 49 Euro als die Jabra Elite 3. Wer ANC haben will, der ist mit den Elite 4 Active für 89 Euro ebenfalls gut beraten. Es lohnt sich die Preise zu beobachten und nicht sofort zum Listenpreis zu kaufen. Minus 25 bis 33 Prozent sind realistisch.